Im Urlaubsort Antalya Prozessauftakt gegen inhaftierten Wuppertaler startet

Wuppertal/Antalya · Ein Zahnarzt aus Wuppertal muss sich am Dienstag im türkischen Urlaubsort Antalya unter anderem wegen des Vorwurfs der Präsidentenbeleidigung vor Gericht verantworten.

Foto: dpa/Arne Dedert

Sein Mandant Kristian B. werde wegen der Corona-Pandemie per Video aus dem Gefängnis an der Verhandlung teilnehmen, sagte sein Anwalt Ahmet Ünal Ersoy der Deutschen Presse-Agentur. Er erwarte, dass sein Mandant aus der Untersuchungshaft entlassen werde.

B. ließ über seinen Anwalt mitteilen: „Da ich völlig unschuldig bin, möchte ich so schnell wie möglich nach Deutschland zurückkehren. Um meine vielen Patienten zu versorgen und um wieder für mein Sohn, Familie und Freunde dazu sein“. Er sei dankbar für die „unerwartet große Unterstützung“.

Der 63-Jährige ist seit Anfang November inhaftiert. Er war zum Urlaub nach Antalya gereist. Nach seiner Ankunft am Flughafen hatte sich B. nach Angaben seiner Anwälte am Gepäckband mit einer Frau gestritten. Der Streit sei entbrannt, nachdem B. die Frau gebeten habe, die Corona-Abstandsregeln einzuhalten, so die Anwälte. Die Frau habe ihn daraufhin mit der Begründung angezeigt, es seien Worte gefallen, die den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan beleidigt hätten. Der Wuppertaler streitet das ab.

Dem Mann wird zudem vorgeworfen, gegen Paragraf 216 des türkischen Strafgesetzbuches verstoßen zu haben: Herabwürdigung oder Aufhetzung zu Hass und Feindseligkeit. Die Staatsanwaltschaft könnte bis zu sieben Jahre Haft für alle Vorwürfe verlangen.

(dpa)