Prunksitzung: Ka.Ge. Colmar lässt es mächtig krachen
Volles Haus, fröhliche Auftritte, viel Akrobatik — und alles zu einem guten Zweck: Beste karnevalistische Stimmung prägt den Abend.
Wuppertal. Die Elf ist die magische Zahl im Karneval und das Symbol für die Narretei. Gleich doppelt närrisch ging es bei der Ka.Ge. Colmar von 1990 e.V. in ihrer diesjährigen Prunksitzung im großen Saal der Stadthalle zu, denn der Verein kann auf bereits zweimal elf Jahre in der Session 2011/2012 zurückblicken. Dieses Jubiläum wurde mit einer Prunksitzung gebührend gefeiert.
Bereits zum 16. Mal organisierte die Ka.Ge. Colmar die „Närrische Stadthalle“, wie in jedem Jahr zugunsten krebskranker Kinder. Pünktlich um 19.45 Uhr marschierten die Jecken in die vollbesetzte Stadthalle ein. Vereinspräsident Armin Loose begrüßte die gut gelaunten Gäste, das Prinzenpaar Michael IV und Birgit II und übergab das Regiment sogleich an „Kölns charmanteste Männer“, des Reitercorps Jan van Werth. Zwar kamen die Musketiere nicht auf Pferden geritten, präsentierten jedoch einen rasanten Reitermarsch.
Beim Potpourie alter Lieder von Jupp Schmitz zeigte sich die Textsicherheit der Wuppertaler Narren. „Höherer Blödsinn im Quadrat“ das boten die 2 Schlawiner, alias Walter Schweder und Werner Beyer. Der dicke Kölner und der kleine Mann aus dem Pott erinnerten mit ihrem lustigen Schlagabtausch an die unvergessenen Dick und Doof. Der Kleine gibt dabei den Dummen „ Mit dem, was du nicht weißt, können noch drei andere sitzenbleiben.“ Er muss als Inneneinrichter für Ü-Eier herhalten oder als Sprecher im Navigationsgerät.
Beeindruckende akrobatische Leistungen bot das rheinische Tanzcorps Echte Fründe der Flittarder KG. Über 30 Tänzerinnen und Tänzer wirbelten über die Bühne, bauten menschliche Pyramiden und zeigten in ihrer Choreografie gewagte Hebe- und Wurffiguren.
Einen der besten Auftritte des Abends bot „Herr Fröhlich“ alias Arno Margraf. Er bot Musik-Comedy mit kabarettistischem Einschlag vom Feinsten und fegte wie ein Wirbelwind über die Bühne. Respekt gleich Null: er setzte kurzerhand Besucher in den Elferrat, verglich diesen mit der Muppet-Show und begrüßte auch die Besucher in den „Gepäcknetzen“ auf der Empore. Dank ihm weiß man nun, wie eine Erotikwischmop-Flöte klingt oder ein Nordic-Walking-Hupopfon. Er musizierte auf einer Schubkarre und begeisterte nicht zuletzt mit seinen verrückten Reinem.
Ein Heimspiel hatte Jörg Knör mit seinem Parodien. Dabei durften natürlich Inge Meysel, Udo Lindenberg oder Angela Merkel nicht fehlen. Als Jopie Heesters bot er Gott das Du an, denn: „ Ich bin bestimmt der Ältere“. Schnell ein passendes Bild dazu skizziert, einen Hut mit blonden Zottelhaaren aufgesetzt und schon hopst Otto über die Bühne.
Ins ferne Australien entführte der TSC Rheinfeuer Koblenz Werth. Die Showtanzgruppe überzeugte mit ständig wechselnden, farbenfrohen und fantasievollen Kostümen bei bekannten Karnevalsliedern und fetzigen Popsongs. Die Wuppertaler Jecken, ob verkleidet oder im Abendkleid, hielt es schon lange nicht mehr auf ihren Stühlen. Es wurde kräftig gesungen, geschunkelt und mit Raketen und einem dreifachen Wupp-Di-Ka Danke gesagt.