Rat entscheidet Montag über Domagk-Skulptur

Oberbürgermeister Jung bittet die Parteien um ihr Ja zu einer Dringlichkeitsvorlage.

Wuppertal. In der Sitzung des Hauptausschusses am Mittwoch kündigte Oberbürgermeister Peter Jung an, dass die Verwaltung für die Ratssitzung am Montag eine Dringlichkeitsvorlage vorbereitet.

Die Vorlage betrifft eine Skultpur zu Ehren des Forschers Gerhard Domagk, die von dem Wuppertaler Bildhauer Tony Cragg geschaffen worden ist . Die Skulptur ist eine Schenkung von Bayer im Rahmen des 150-jährigen Bestehens des Unternehmens an den Kultur- und Museumsverein und soll vor den Zoosälen platziert werden. Jung bat die Parteien um Zustimmung für den Verwaltungsvorschlag.

Außerdem kündigte der Oberbürgermeister am Mittwoch an, dass er im Rat die Pläne der Verwaltung zur Erarbeitung einer Satzung e vorstellen will. Diese Satzung soll die Annahme von Schenkungen an die Stadt regeln. „Das Rechtsamt hat geprüft, dazu gibt es bisher nichts“, so Jung. In seiner Septembersitzung könnte der Rat die neue Satzung beschließen und damit bei der Frage über die Annahme von Schenkungen durch Sponsoren und Stiftungen das letzte Wort haben.

Während einer klaren Ratsmehrheit für die Aufstellung der Domagk-Skulptur nichts im Wege zu stehen scheint, hat Jung am Dienstag die Skurrichtung einer Skulptur die Pläne zur Restaurierung des Figurenschmucks an der Fassade des Verwaltungshauses Elberfeld gestoppt. Die Fraktion der Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW) kritisierte dies am Mittwoch in einer Pressemitteilung als „einsame Spontanentscheidung“.

Der Oberbürgermeister, so der Fraktionsvorsitzende Herbert Stenzel, sollte nicht einfach einer aktuellen öffentlichen Erregung folgen. Es müsse bedacht werden, dass zahlreiche Spender und der Organisator umfangreiche Vorarbeiten geleistet haben. Die WfW-Fraktion kann sich eine komplette Restaurierung der Fassade vorstellen und wünscht sich einen Aufschub der Entscheidung bis zu einem politischen Mehrheitsvotum, das nach einem Beschluss der Satzung im Herbst möglich wäre.

Eindeutig gegen die Anbringung einer Kaiser-Wilhelm-Skulptur an der Fassade des früheren Elberfelder Rathauses hatten sich im Gegensatz zu CDU und WfW die Fraktionen SPD, Grüne und Linke ausgesprochen. Die FDP hatte sich bisher noch nicht dazu geäußert. Die Liberalen hatten allerdings eine Regelung der Schenkungspraxis eingefordert, Ein Wunsch, dem die Stadtverwaltung nun in der Sommerpause nachkommen wird.