Tradition Reine Klänge der Langtrompete bei Wuppertaler Weihnachtskonzert
Wuppertal · Beim Weihnachtskonzert der Kantorei Barmen-Gemarke in der Immanuelskirche lassen die Musiker festliche Klänge erklingen.
Mit festlichen Klängen stimmte die Kantorei Barmen-Gemarke auf Weihnachten ein. Am vierten Adventssonntag standen im Kulturzentrum Immanuel Werke von Georg Friedrich Händel und Gottfried August Homilius auf dem Programm. Zu Beginn sang Elvira Bill mit tiefer, wunderschön warmer Altstimme das berührende „Eternal source of light divine“ aus einer Ode, die Georg Friedrich Händel 1713 anlässlich des Geburtstags von Queen Anne geschrieben hatte.
Begleitung der
Neuen Hofkapelle Osnabrück
Es folgte die Kantate zum vierten Advent von Gottfried August Homilius (1714-1785). Die hörenswerten Chorwerke des Dresdner Kantors waren sehr beliebt, gerieten aber ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in Vergessenheit. Klangschön und fließend gestaltete der Chor seine Partien und machte große Freude hörbar. Die Neue Hofkapelle Osnabrück begleitete klangschön und lebendig auf historischem Instrumentarium. Dann präsentierte der renommierte Solotrompeter Moritz Görg auf seiner Barocktrompete die Suite in D-Dur aus Händels Wassermusik. Begleitet von Streichern, Oboen und Basso continuo beeindruckte Görg mit festlichen, reinen Klängen der Langtrompete, wie sie zur Barockzeit geklungen haben. Noch ohne Ventile und Klappen ist eine solche Trompete auf die Tonreihe über einem Grundton beschränkt und nicht leicht zu spielen.
Nach großem Applaus für den herausragenden Solisten und einer Zugabe gab es eine Pause, die Besucher, Chor, Orchester und Solisten gleichermaßen überraschte, und erst nach allgemeiner Verunsicherung durch Zuruf verkündet wurde. Die festliche, freudige Stimmung, die die Barockmusik zuvor vermittelt hatte, wurde so unterbrochen.
Danach stand mit dem ersten Teil von Georg Friedrich Händels Oratorium „The Messiah“ eines der beliebtesten Vokalwerke der Weihnachtszeit auf dem Programm. Dorothea Brandt sang anrührend mit klangreinem Sopran und verkündete glockenhell die Botschaft der Engel. Elvira Bill gestaltete die Mezzo-Arien beweglich und wunderbar samtig-warm. Tenor Daniel Tilch sang mit sicher geführter Stimme, Lucas Singer blieb trotz wohlklingendem, tiefen Bass ein wenig blass.
Alexander Lüken hielt mit umsichtigem Dirigat den großen Klangkörper zusammen und gab Anweisungen für präzise Einsätze und Schlüsse. Letztere gelangen beim Orchester allerdings nicht immer. Die Sängerinnen und Sänger der Kantorei Barmen-Gemarke sangen stringent und artikulierten die altenglischen Texte klar und deutlich. Temporeich und strahlend verkündeten sie die frohe Weihnachtsbotschaft. Nach dem verdienten Applaus bildete das „Halleluja“ aus dem zweiten Teil von Händels „Messiah“ den klangstarken, weihnachtlichen Schluss.