Karneval in Wuppertal Rosensonntagszug: Carnevals Comitee trotzt allen Widrigkeiten

Wuppertal · Der Zug zieht in diesem Jahr von Barmen nach Elberfeld. Die WZ hat das Programm von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch in Wuppertal zusammengestellt.

Beim Rosensonntagszug in Wuppertal sieht man immer wieder bunte und ausgefallene Kostüme bei den Fußgruppen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

„Verlinken, vernetzen, gestalten - Wir wollen unseren Zug behalten!“ Unter diesem eindeutigen Sessionsmotto zieht der Rosensonntagszug dieses Jahr von Barmen nach Elberfeld. Um 13.11 Uhr geht es an der Widukindstraße los, Start des Kamelle-Regens ist dann um 13.30 Uhr an der B7, Ecke Brändströmstraße. Von da aus geht es über die B7 bis zum Hofkamp, dort endet das Werfen der Süßigkeiten und am Kreisverkehr Neuenteich löst sich der Zug auf. 17 Fußgruppen und Wagen ziehen gemeinsam durch Wuppertal und präsentieren verschiedene Mottos. Seit Jahren dabei sind die Jungens vam Westkotten, die Ka.Ge. Fidele Jungens oder auch die Ka.Ge. Ehrengarde der Stadt Wuppertal.

Lange war nicht klar, ob der Rosensonntagszug in diesem Jahr in Wuppertal überhaupt stattfinden würde, da das erforderliche Sicherheitskonzept nicht mehr von der Stadtverwaltung, sondern vom Carneval Comitee Wuppertal (CCW) selbst erarbeitet beziehungsweise an eine externe Firma vergeben werden musste. Dies war mit hohen Kosten verbunden, die das CCW als ehrenamtlicher Verein nach eigenen Angaben nicht hätte stemmen können. Stadtsprecherin Martina Eckermann sprach in diesem Zusammenhang die Unterstützung der Stadt aus, da es nicht nötig sei, jedes Jahr ein neues Konzept zu erstellen, denn man könne auf dem vorhandenen aufbauen.

Doch das Sicherheitskonzept an sich sei nicht das Problem gewesen, erläutert CCW-Präsident Wilfried Michaelis. Vielmehr sollen zusätzlich auch die Parallelstrecken des Zuges abgesperrt werden, was wiederum höhere Kosten verursache. Michaelis ist der Meinung, die Stadt handele aus Angstgefühl, habe dabei andere Veranstaltungen, die aus dem Ruder gelaufen sind, im Kopf und weniger eine fachliche Begründung für die Absperrungen. Diese kosten den Verein rund 2000 Euro mehr als in den vergangenen Jahren. Die Erhöhung des städtischen Zuschusses um 2500 auf 5000 Euro und das erfolgreiche Werben von Sponsoren haben den Traditionszug gerettet – vermutlich auch für 2021. Denn der Zuschuss ist im Doppelhaushalt für zwei Jahre zugesichert worden.

Enttäuschung über Absagen und Rückgang

Leider seien dieses Jahr aber keine neuen Gruppen mehr dazugekommen, und zwei mussten aufgrund von Schließungen sogar absagen. So fehlt das Geschenkwarengeschäft Konfetti wegen seiner Insolvenz und auch das Studentenlokal Wirtschaftswunder musste wegen Schließung absagen. Der Grund, weshalb sich keine neuen Vereine mehr dem Zug anschließen, sei nicht, dass sie nicht wollen, erklärt der Präsident. Die Gruppen würden zu spät ihr Interesse bekunden, weshalb die Vorbereitungszeit dann zu kurz sei. Auch die Kosten für die Kamelle seien oft ein Problem. „Der Zug ist eben kein Wirtschaftsgut wie zum Beispiel in Köln oder Düsseldorf. Deswegen finden die meisten Vereine keine Sponsoren.“ Und müssen im Umkehrschluss die Kosten selbst tragen – mindestens 1000 Euro muss dafür aufgewendet werden, je nach Personenanzahl und Vielfalt der Kamelle.

Doch trotz aller Widrigkeiten freue man sich sehr auf den Zug, auch weil man von den Besuchern immer viel Zuspruch bekommen habe. Für die Wuppertaler sei der Zug eine Tradition – oft haben heutige Großeltern selbst schon als Kinder den Zug besucht. Das Carnevals Comitee Wuppertal will alles dafür tun, dass der Zug auch in den nächsten Jahre Tradition bleibt.