Dr. Grunds Zoogeschichten Rundumcheck für Nebelparder Leyti
Die Raubkatze war wegen ihres wackeligen Ganges aufgefallen.
Nebelparder sind wunderschöne Raubkatzen, die in Asien beheimatet sind und im Verhältnis zur Körpergröße die längsten Eckzähne unter allen Katzen haben. Sie leben sehr zurückgezogen und es kann vorkommen, dass sie für Besucher nicht zu entdecken sind, obwohl in Wuppertal gleich drei von ihnen leben. Leyti, das älteste Weibchen, fiel in letzter Zeit mit einem wackligen Gang in den Hinterbeinen auf. Obwohl sie noch auf alle Baumstämme springen konnte, schien ihr zwischendurch die Kraft wegzubleiben und sie schüttelte häufig einen Fuß, als ob er eingeschlafen sei.
Es gibt verschiedenste Erkrankungen, die zu solchen Veränderungen des Gangbilds führen können – eine gründliche Untersuchung in Narkose stand daher an. Per Blasrohrpfeil bekam Leyti die Medikamente verabreicht und schlief schnell ein. Ein Tumor an der Schulter wurde als erstes entfernt – zum Glück nur eine gutartige Talgzyste.
Die Blutergebnisse waren tadellos, doch die Röntgenbilder ergaben einen Verdacht. Ein spezialisierter Orthopäde für Kleintiere begutachtete für uns die Aufnahmen, denn da unterscheidet der Nebelparder sich gar nicht so sehr von der Hauskatze. Er bestätigte die Diagnose: Cauda-equina-Syndrom, ein häufiges Problem bei älteren Hunden und Katzen. Die Wirbelsäule um den letzten Lendenwirbel verändert sich altersbedingt und drückt auf die Nervenbahnen. Leider ist das Problem nicht vollständig behebbar. Jetzt bekommt Leyti Entzündungshemmer und Schmerzmittel, um die Beschwerden zu mildern. Außerdem wurde ihr eine Diät verordnet, denn überzählige Pfunde belasten den Bewegungsapparat. So bleibt sie dem Wuppertaler Zoo hoffentlich noch eine ganze Weile erhalten.