Nordbahntrasse Saisoneröffnung: Vom Sattel aus das Tal erkunden
Die Nordbahntrasse schließt das regionale Fahrradnetz. Am Sonntag, 19. April, steigt die Saisoneröffnung der "Bergischen Bahntrasse". Die WZ zeigt auf dieser Karte alle Programmpunkte und die Trassen.
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Legende: Grün hinterlegt ist das Wuppertaler Stadtgebiet. Die blauen Marker zeigen Programm- und Stempelpunkte an. Die grünen Marker zeigen den Namen der Trasse an, die als schwarze Linien angezeigt sind. Über einen Klick auf den weißen Button oben links auf der Karte können Sie die einzelnen Standorte auf anwählen.
Wuppertal. Am WZ-Pressehaus hat alles angefangen: Vor über zehn Jahren ist Carsten Gerhardt mit seiner damaligen Frau von dort Richtung Osten gegangen, durch geheimnisvolle Tunnel und über bewachsene Wege. Und die beiden merkten, wie schnell man im Tal doch von A nach B kommen kann. Damals entstand bei Gerhardt die Idee, das Projekt Nordbahntrasse zu realisieren — und so nahm auch die Wuppertal Bewegung ihren Anfang. Viele Förderer und Gönner unterstützten den Verein, schließlich baute auch die Stadt mit. Im Dezember 2014 wurde der Rad- und Fußweg auf der ehemaligen Bahnstrecke eröffnet.
Heute, zehn Jahre nach Gerhardts Spaziergang vom Pressehaus aus, kann ein Fahrradfahrer rund 22 Kilometer am Stück über die Nordbahntrasse fahren. Und nicht nur das: Insgesamt bilden die Trassen im bergischen Städtedreieck über 300 Kilometer Radstrecke. Diesen Lückenschluss feiern Beteiligte und Radler am Sonntag, 19. April, mit einer großen Fahrradrallye mit 26 Stationen auf den ehemaligen Trassen und den Panoramaradwegen. Natürlich sind aber auch Spaziergänger, Jogger und alle sonstigen Nutzer eingeladen.
„Wir wollten dazu beitragen, dass die Verbindung klar wird und die Leute einmal über den Tellerrand schauen“, erzählt Projektleiterin Annette Nothnagel über die Motivation zum Fest. Die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft hat die Rallye organisiert. Wer schon drei Stempel von einzelnen Stationen vorweist, kann gewinnen. Es gibt aber auch Preise für sportliche Radler, die zum Beispiel die meisten Stempel haben. Und wer will, kann die Stationen auch ablaufen.
Veranstaltungen an den einzelnen Stationen haben die jeweiligen Verbände, aber auch Trassenfreunde vor Ort organisiert. Die Wuppertal Bewegung kümmerte sich beispielsweise um die Bahnhöfe Loh, Wichlinghausen und Vohwinkel. Dort gibt es Bühnen mit Musik und auch Vorführungen einzelner Vereine und Schulgruppen. In Wichlinghausen werden auch andere sportliche Aktivitäten angeboten, dort gibt es eine Curlingbahn, und Kinder können an der Parkouranlage klettern. Vor der Skatehalle Wicked Woods wird eine Strecke für BMX-Tricksprünge angeboten.
Wer ohne Fahrrad unterwegs ist, kann kostenlose Velotaxen an einzelnen Stationen wie dem Ottenbrucher Bahnhof in Anspruch nehmen. Ein zentraler Veranstaltungsort in Wuppertal ist am Sonntag sicherlich der Mirker Bahnhof. Nicht nur, weil um 15 Uhr Vertreter des Radwegverbundes zusammenkommen und symbolisch große Puzzelstücke aus Kuchen zusammenfügen. Oberbürgermeister Peter Jung und auch Vertreter des Landes NRW halten Reden. Ebenfalls werden sich der bergische Trassenverbund sowie Bergisches Land Tourismus Marketing über Infostände am Mirker Bahnhof vorstellen.
Und passend zum generellen Thema gibt es erstmals eine Fahrradmesse an der Trasse. Die Bergische Velo ist eine Verkaufs- und Infomesse auf dem Gelände der Spedition Schockemöhle gegenüber vom Mirker Bahnhof.
„Jeder, der die Stadt einmal von der Nordbahntrasse gesehen hat, wird einen anderen Eindruck haben“, schwärmt Carsten Gerhardt von dem grünen Ausblick auf die Stadt. Die Wuppertal Bewegung feiert übrigens ihr Trassenfest zentral am Varresbecker Bahnhof am 20. Juni.