Schau zu Inklusion am Arbeitsplatz
Arbeitsagentur zeigt zwölf Karikaturen von Gerhard Mester.
Mit Witz und Ironie lässt sich eine gesellschaftliche Herausforderung mitunter nachhaltiger auf den Punkt bringen als mit einer drögen politischen Forderung. Diese Idee steht auch hinter der Ausstellung „Wir wünschen eine angenehme Inklusion“, die bis Freitag in den Räumen der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal an der Hünefeldstraße zu sehen ist. Ausgestellt werden zwölf Karikaturen des Zeichners Gerhard Mester, die im Vorfeld der bundesweiten Aktionswoche für Menschen mit Behinderungen auf das Thema aufmerksam machen sollen.
Die Aktionswoche findet vom 27. November bis 1. Dezember statt und steht unter dem Motto Inklusion. „Wir glauben, dass das Thema Inklusion viel mit Bewusstsein zu hat - dieses Bewusstsein wollen wir schärfen“, sagt Martin Klebe aus der Geschäftsführung der Arbeitsagentur. Die in der fünften Etage der Arbeitsagentur gezeigten Karikaturen entstanden im Rahmen eines Projektes im Kreis Wesel, mit dem die Eingliederung von schwerbehinderten Menschen in den Arbeitsmarkt vorangetrieben wurde. Die Ausstellung ist demnächst in Krefeld, Mettmann und Düsseldorf zu sehen, im Januar kommt sie noch einmal nach Wuppertal zurück.
Die Karikaturen entstanden aus der Zusammenarbeit Mesters und Mitarbeitern der Akademie Klausenhof aus Hamminkeln, die sich mit der Vermittlung behinderter Menschen in den Arbeitsmarkt befassen. Man habe „schwierige und typische Situationen“ dargestellt, die bei der Vermittlung von Behinderten immer wieder aufträten, weil manche Arbeitgeber Vorbehalte und Vorurteile hätten, sagt der Sprecher der Akademie, Michael Sommer. Um damit aufzuräumen, stehen unter jeder Karikaturen Fakten zum Thema. So sehen nach Angaben der Arbeitsagentur drei Viertel aller Unternehmen keine Leistungsunterschiede zwischen behinderten und nicht-behinderten Beschäftigten.
Gleichwohl liegt die Erwerbsquote von Menschen mit Behinderungen nur bei 58 Prozent. Bei Menschen ohne Behinderung beträgt die Quote bei den Männern 83 und bei den Frauen 75 Prozent. Für die Vermittlungen von Menschen mit Behinderung ist bei der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal eine eigene Abteilung zuständig. Sieben Reha-Berater kümmerten sich um die Belange der Kunden. Denn auch wenn Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten verpflichtet seien, fünf Prozent ihrer Stellen mit behinderten Menschen zu besetzen, kämen noch längst nicht alle Firmen dieser Verpflichtung nach. bos