Schlussverkauf: Händler sind zufrieden

Der Wuppertaler Einzelhandel senkt die Preise bis zu 70 Prozent. Viele Händler haben die Lager schon geräumt und die Herbstware draußen.

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Wuppertal. Sommerschlussverkauf - das war jahrzehntelang ein fester Termin, an dem Kunden die Läden stürmten, um ein Schnäppchen zu ergattern. Inzwischen ist der SSV, wie der Sommerschlussverkauf kurz heißt, nicht mehr den 31. Juli gebunden, sondern die Läden beginnen bereits Anfang/ Mitte Juli ihre Lager zu räumen und die Preise zu senken.

Das Wetter hat in den vergangenen Wochen nicht mitgespielt, dennoch sind die Händler in Wuppertal wirklich zufrieden, sagt Simone Schwan, Sprecherin des Handelsverbands NRW. „Das Geschäft läuft trotz des Wetters gut. Die meisten Händler haben bereits ihre Herbstware draußen.“ Das heißt die Lager sind leer, die Sommerware wurde verkauft. „Klassische Sommerware wie Shorts und T-Shirts sind gut weggegangen“, berichtet Schwan.

Peek und Cloppenburg bestätigt den Trend: „Wir sind mit dem Verlauf des Sommerschlussverkaufs in Wuppertal sehr zufrieden und der Abverkauf der Sommerware läuft unseren Planungen entsprechend - trotz der Schlechtwetterphasen in diesem Sommer.“ Die Kunden könnten in allen Abteilungen in der letzten Reduzierungsphase Teile der Sommerkollektionen finden. In den vergangenen Wochen hat der Filialist im Lager und auf der Fläche Platz gemacht für die Herbst-/Winterkollektionen, die bereits von den Kunden nachgefragt werde.

„Der Juni war sehr warm, deshalb ist der SSV früher gestartet“, sagt Katrin Becker, Vorstandsmitglied der IG1 und Centermanagerin der Cityarkarden Wuppertal. Jetzt würden nur noch die Reste verkauft. Die Spitze des SSV sei Mitte Juli, kurz vor den Sommerferien, erreicht worden.

Thomas Helbig von der ISG Barmen-Werth hat den Eindruck, dass es für die Händler gut läuft. „Der verregnete Sommer ist eine gute Chance, jetzt noch ein Schnäppchen zu machen“, findet er. Manch einer denke sich nach den Erfahrungen der letzten Jahre „der nächste Sommer kommt bestimmt.“

Viele Händler hätten den Eindruck, dass sich die Kunden freuen, Stücke zu einem guten Preis zu ergattern, berichtet Schwan vom Handelsverband NRW. Die Mode sei zeitlos, so dass die Leute auch Kleidung kaufen, wenn der Schrank voll ist.“ Zudem sind die Preise sehr attraktiv. „Viele Händler sind bis zu 70 Prozent mit dem Preis runtergegangen, um die Lager zu räumen“, berichtet Schwan.

„Doch trotz günstiger Angebote mit Preisnachlässen bis zu 50 oder gar 70 Prozent sollten Käufer prüfen, ob sie ein Schnäppchen ergattert haben und die Qualität auch immer stimmt“, rät die Verbraucherzentrale NRW. Auch bei Preisknüllern lohne sich der prüfende Blick: „Wer beim T-Shirt, Rock oder Shorts nach dem Kauf Macken entdeckt, kann auch reduzierte Artikel bei den Händlern beanstanden.“

Zu Reklamation und Umtausch beim Ausverkauf von Saisonware hat die Verbraucherzentrale NRW folgende Tipps: Wurde eine falsche Größe gewählt oder passt die Farbe nicht, können Käufer nicht auf ein Umtauschrecht pochen. Sie sind auf die Kulanz der Händler angewiesen. Wer sich beim Kauf keinen möglichen Umtausch zusichern lässt, hat nichts in der Hand, falls Händler die Rücknahme der Ware bei Nichtgefallen verweigern.

Reklamation sind bei mangelhaften Waren hingegen möglich: Wenn die ergatterten Schnäppchen nicht in Ordnung sind, also ein Ärmel zu lang ist oder der Reißverschluss klemmt, haben Käufer klare Rechte. Weisen neu gekaufte Artikel Fehler auf, können zwei Jahre lang Ansprüche gegenüber den Verkäufern geltend gemacht werden. Ausgenommen von dieser Regel sind Fehler- oder B-Waren, wenn beim Kauf auf deren Mängel ausdrücklich hingewiesen wurde. Das wichtigste sei aber, den Kassenzettel aufzubewahren, denn der ist Geld wert. So können Kunden bei Reklamationen nachweisen, wo und wann sie die Ware gekauft haben.