Auch war es das einzige Mal. dass die Bühne der Aktion V an der Brucher Straße/Ecke Kaiserstraße quer in der Kaiserstraße gestanden hat. Ich moderierte dort den Vohwinkel-Tag. In der Zeit von 12 bis 13 Uhr war auf der Bühne Sendepause. Das nutzte ich, um in die Lienhardstraße zu Karl Heinz Schlick an den Getränke- und Imbiss-Stand zu gehen. Schlick hatte sehr viel zu tun und fragte mich spontan, ob ich ihm ein wenig helfen könne.

Da ich Zeit hatte, übernahm ich den Zapfhahn im Stand. Nach einer Weile schaute ich auf die Passanten, die an Schlicks Würstl-Grill vorbeigingen und sah Ilse Brigitte Boes, deren Ehemann Werner Boes ein dreiviertel Jahr zuvor verstorben war.

Die Eheleute Boes waren mir aus dem Karneval bereits seit den 70er Jahren bekannt. Ich rief aus dem Stand: "Hallo Ilse Brigitte, früher hast Du mich nett begrüßt. Ist das heute nicht mehr so?" Die Antwort war: "Hallo Michael, ich habe Dich hinter der Theke nicht wahrgenommen."

Ich beendete umgehend meinen Dienst und lud Ilse Brigitte ein, mit zur Bühne an der Kaiserstraße zu gehen. Wir tranken unterwegs einen Kaffee.

Bevor sie ging, verabredeten wir, uns einmal anzurufen. Und wir telefonierten bald. Seit zwölf Jahren leben wir nun zusammen und sind schon fast sechs Jahre verheiratet.

Scherzhaft bezeichnen wir uns als jeweils "bestes Schnäppchen" auf dem Flohmarkt, wenn wir diese Geschichte zum Besten geben. Die Verlegung des Datums im Jahre 1998 war unser Schicksal."