Schrottimmobilie Trümmerhaufen bildet neuen Schandfleck an Wittener Straße

Oberbarmen. · Die Stadt hatte das Gebäude an der Wittener Straße im Februar abreißen lassen, weil es einsturzgefährdet war. Von den Überresten gehe aber keine Gefahr für Fußgänger aus.

Die Spitze des Trümmerhaufens bildet ein Sofa.

Foto: Fischer, Andreas

Wer die Wittener Straße zu Fuß oder per Fahrzeug passiert, der sieht in Höhe der einstigen Hausnummer 104 ein Trümmerfeld. Es handelt sich um die ehemalige Schrottimmobilie, der das Sturmtief „Sabine“ Anfang des Jahres den Rest gegeben hat. Das verwahrloste Haus war einsturzgefährdet und musste aus Sicherheitsgründen abgerissen werden.

Normalerweise ist der Abriss einer gefährdenden Immobilie Aufgabe des Eigentümers. Doch weil der seiner Pflicht nicht nachkam, übernahm die Stadt und ließ das marode Gebäude ab 18. Februar abreißen. Seitdem gammeln die Reste der Ruine bis zur Höhe von knapp vier Metern vor sich hin. Das ist Hermann-Josef Richter, dem Vorsitzenden des Nächstebrecker Bürgervereins, ebenso wie den Anwohnern ein Dorn im Auge. Richter hat sich mit einem Foto des Trümmerhaufens an die WZ-Redaktion gewandt.  „Dass das abgerissen worden ist, war sicher gut, aber dass die Trümmer da jetzt so herumliegen, ist weniger schön“, sagt Passant Bernd Liesenfeld.

Die Stadt erklärt, dass mit einer Verbesserung  in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist. „Die Stadt muss eingreifen, wenn von einem Gebäude Gefahr für die Bürger  ausgeht“,  sagt Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. „Da der Eigentümer aus Gründen, die wegen des Datenschutzes nicht genannt werden dürfen, dieser Pflicht nicht nachgekommen ist, hat die Stadt das auf Kosten der Steuerzahler übernommen und das Haus Nr. 104 abgerissen“, so Schmidt-Keßler. „Es ist verständlich, dass dieses Trümmerfeld kein schöner Anblick ist, aber eine Gefahr geht davon nicht aus. Deshalb ist die Stadt auch mit einem zusätzlichen Einsatz von Steuergeldern, um den Schutt zu beseitigen, sehr zurückhaltend. Weitergehende Maßnahmen sind derzeit nicht geplant.“

Eine Ansicht, die Hermann-Josef Richter nicht teilt. Er sieht jetzt das Ordnungsamt  am Zuge:  „Das Ordnungsamt hat auch die Aufgabe, die Bürger vor Ratten und ähnlichem Ungeziefer  zu schützen. Und diese Gefahr besteht an der Wittener Straße 104, wenn dort nach fast drei Monaten weiterhin nichts geschieht.“ Er stellt sich die Frage, was passiert, wenn ein erneuter Sturm die Trümmer durch die Gegend wirbelt und Menschen auf diese Weise zu Schaden kämen. Er drängt auf eine schnelle Beseitigung des Trümmerhaufens. fwb