Schüler klagen: Linie 643 ist ständig überfüllt
Die Busfahrten auf die Hardt zum Ausweichquartier des Wilhelm-Dörpfeld- Gymnasiums und zurück bleiben ein ungelöstes Problem.
Für die Schüler des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums hat das zweite Schuljahr im Ausweichquartier der Schule auf der Hardt begonnen. Bis der Umbau des Gymnasium am Johannisberg abgeschlossen sein wird, ist die Schule in der früheren Justizvollzugsschule untergebracht. Mit den Schülern kehren die Verkehrsprobleme auf die Hardt zurück. Laut Einschätzung der Wuppertaler Stadtwerke — so die Auskunft im Schulausschuss — ist die Hardt für die Anfahrt mit Schulbussen nicht ausgelegt.
Schnelle Lösungen konnten die WSW den Mitgliedern im Schulausschuss nicht versprechen. Die Gottfried-Gurland-Straße sei steil und schmal und für Gelenkbusse zumal im Begegnungsverkehr denkbar ungeeignet. Die Busse halten daher an der Rudolfstraße, was für die Schüler einen Fußweg von rund acht Minuten hinauf zur Hardt bedeutet. Oder sie steigen in die Linie 643 ein, die mit kleineren Bussen auf der Elberfelder Seite zur Hardt fährt. Gleiches gilt für die Rückfahrt. Die 643 ist zu den Stoßzeiten — morgens und am Nachmittag — überfüllt. Es bleibtkaum Platz für die anderen Fahrgästen.
Mit dem Problem haben sich schon einige Ratsgremien befasst. Die Linken-Politikerin Gunhild Böth kann es kaum fassen, dass das Thema „Buslinie 643“ von einem Ratsausschuss in den nächsten und wieder zurück überwiesen wird. Gegen ihre Stimme wurde wurde das Thema nun vom Schulausschuss an den Verkehrsausschuss überwiesen.
„Es war völlig blödsinnig, das Thema vom Rat in den Schulausschuss zu verschieben, weil das keine Schulfrage, sondern eine Verkehrsfrage ist und wir keine Verkehrsexpertinnen sind“, kritisiert sie. Trotzdem habe der Schulausschuss bereits im April Lösungsvorschläge gemacht, damit auch andere Fahrgäste den Bus wieder nutzen können. „Insbesondere leiden die Senioren auf der Hardt darunter, wenn die Schüler ab mittags bis zum späten Nachmittag die Schule verlassen“, sagt Gunhild Böth.
So habe ihre Fraktion beispielsweise vorgeschlagen, den Platz am Bismarckturm zu asphaltieren, damit dort Einsatzbusse halten können, die die Schüler abtransportieren. Dies sei aber abgelehnt worden. „Durch die Vertagung entstehen weitere Verzögerungen zu Lasten der betroffenen Menschen“, sagt Böth
Sozialdezernent Stefan Kühn bestätigte, dass es Beschwerden gebe. „Es betritt vor allem Busverbindungen am Vormittag, aber diese Beschwerden sind nicht besonders ausgeprägt.“ Renate Warecke, Vorsitzende des Schulausschusses, bat die Verwaltung zu prüfen, ob zusätzliche Busse auf der Linie 643 bis zum Bismarckturm eingesetzt werden könnten.
Diesen Vorschlag halten die WSW allerdings für schwer umsetzbar. So seien nur zwölf der kürzeren Busse mit einer Länge von 10,50 Meter im Fuhrpark vorhanden. Bei einem Spitzenbedarf würden schon jetzt neun Stück benötigt. Von den Plänen des Schulumzugs auf die Hardt hätten die WSW vor zwei Jahren ohnehin nur zufällig erfahren.
Als Schulstandort könnte die Hardt allerdings über das Jahr 2018 hinaus im Gespräch bleiben. 2018 sollen WDG-Schüler und Lehrer zum modernisierten Standort am Johannisberg zurückziehen. Im Anschluss könnten wegen der geplanten Sanierung des Johannes-Rau-Gymnasiums aber schon die nächsten Schüler vor der Tür — und an den Bushaltestellen — stehen.