Waffen Schüsse, Messer und Müll bei Treffen am Rande Cronenbergs
Wuppertal · In der Nähe des Friedhofs an der Solinger Straße wurde geschossen. Die Polizei sucht Zeugen.
Nahe des Cronenberger Ortskerns führen Feldwege mit weitem Blick über die Nachbarstadt Solingen in das Kaltenbachtal. Die Wiesen unterhalb des Friedhofs an der Solinger Straße wurden Mitte Mai zum Schauplatz unrühmlicher Ereignisse, als die Polizei in den betreffenden Ortsteil Unterkirchen gerufen wurde. Am späten Abend des 15. Mai hatten Anwohnende über Lärm geklagt und Knallgeräusche gehört, es wurde ein Treffen mehrerer Jugendlicher vermutet. Als die Ordnungshüter am Ort des Geschehens eintrafen, wurden jedoch nur noch zwei Personen angetroffen, von denen eine wegen einer Ordnungswidrigkeit angezeigt wurde, weil sie ein Einhandmesser bei sich trug. „Das Messer wurde sichergestellt“, berichtet Stefan Weiand, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Wuppertal.
Woher aber die Knallgeräusche rührten, stellte sich erst später heraus, als ein Hinweisgeber bei der Polizei Patronenhülsen abgab, die auf dem Unterkirchener Gebiet gefunden worden waren. In diese Richtung seien „die Ermittlungen noch nicht erfolgversprechend gewesen“, gibt die Polizei bekannt. Dazu fehle es an Zeugen, die den Vorfall oder zusammenhängende Ereignisse beobachtet hätten. Es sei schwierig, die Patronenhülsen Personen zuzuordnen. Deshalb sei es sehr wichtig, sich bei eventuellen weiteren Beobachtungen unverzüglich bei der Polizei zu melden. Auch diejenigen, die den Vorfall vom 15. Mai miterlebt haben, werden dazu angehalten, weitere Zeugenberichte zur Nachvollziehung des Ereignisses beizusteuern.
Bezirksbürgermeisterin Abé
beklagt Probleme mit Lärm
Dazu, wie es in dem Fall weitergehen könnte, sind noch keine detaillierten Informationen möglich. „Nicht jeder, der eine Schusswaffe führt, macht das unberechtigt.“ Darauf weist Simone Mellin vom Wuppertaler Polizeipräsidium hin. Falls die betreffende Person dazu berechtigt sei, handele es sich im wahrscheinlichsten Fall um eine Ordnungswidrigkeit. Dann wäre nämlich außerhalb von Schießständen geschossen worden, was untersagt ist. Wenn sich die Schusswaffe aber unberechtigterweise im Besitz der Gruppe in Unterkirchen befunden hat, müsse zunächst geprüft werden, um welche Waffe es sich handelt, bevor entsprechende Folgen in die Wege geleitet werden können.
Auch über Waffengebrauch und Messerbesitz hinaus fiel die Gruppe im Cronenberger Westen unangenehm auf. Viel Müll hatten die Jugendlichen obendrein hinterlassen. Die Bezirksbürgermeisterin Cronenbergs, Ursula Abé von der SPD, hat kein Verständnis für solche Treffen. „Gegen den Aufenthalt hat niemand etwas einzuwenden, aber es sollte Rücksicht auf die Anwohner sowie die Natur genommen werden“, sagt sie. Mit solcherlei Problemen hat sie in Cronenberg häufiger zu kämpfen: „Das kommt jeden Sommer wieder, wenn es warm wird und draußen lange hell bleibt.“ Auch Sudberg sei beispielsweise bereits von Treffen mit Lärm und Müll betroffen gewesen, weiß Abé. Im Hinblick auf mögliche entgegenwirkende Maßnahmen der Lokalpolitik muss sie passen: „Wir können nur an die Vernunft appellieren, bei Rücksichtnahme ist das Zusammenleben immer einfacher.“