Stadtteil Stillstand für Cronenberger Projekte

Wuppertal · Der Baubeginn des Kirchplatzes und die ausstehende Lösung für die Berghauser Straße – wegen Corona hängt alles in der Luft.

Das Nebengebäude an der reformierten Kirche wurde bereits abgerissen. Jetzt heißt es erst einmal abwarten.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Rolf Tesche schätzt, dass sich die Fertigstellung des Kirchplatzes nach jetzigem Stand um ein halbes Jahr nach hinten verschieben wird. Der Vorsitzende des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins (CHBV) hatte eigentlich einmal Mitte 2021 für die feierliche Eröffnung angepeilt – das hätte gut mit der 250-Jahr-Feier der Reformierten Kirche zusammengepasst. Jetzt sagt er: „Wir werden wohl frühestens Ende des kommenden Jahres fertig.“ Der Grund: Zwar seien die Fördergelder des Landes dem Verein bereits mündlich zugesagt worden, allerdings stehe der schriftliche Förderbescheid noch aus. „Ehe wir den nicht haben, können wir nicht anfangen“, sagt Tesche. Er vermutet, dass die Coronakrise den Prozess jetzt noch einmal verzögert hat. „Und wenn der Bescheid da ist, können wir ja erst mit der Ausschreibung für den Architekten an den Start zu gehen“, sagt Tesche. Der Bürgerverein will den Platz vor der Reformierten Kirche für mindestens 200 000 Euro zu einem Veranstaltungsplatz ausbauen.

Auch an der Berghauser Straße hat Corona auf die Bremse getreten. Aktuell laufen noch die Asbestsanierungsarbeiten für rund 200 000 Euro, die zwingend notwendig geworden sind. Das Gebäude wäre ansonsten laut Stadt dermaßen geschädigt worden, dass es überhaupt nicht mehr vermarktbar wäre. Laut Thomas Lehn vom städtischen Gebäudemanagement werden die Arbeiten, die im März gestartet sind, noch mindestens zwei bis drei Monate dauern. Er hoffe auch, dass es nicht zu Verzögerungen kommt, denn die ausführende Firma arbeitet mit eben jener Schutzausrüstung, die in Coronazeiten auf dem Markt nur schwer zu beschaffen ist. Da könnten spontane Lieferschwierigkeiten solch eine Sanierung jederzeit aufhalten.

Und dann ist da noch die Frage, was denn mit dem denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Hauptschule überhaupt geschehen wird. Kämmerer Johannes Slawig sagt weiterhin: „Ich halte einen Verkauf für die beste Lösung.“ Doch an der Zusage der Stadt, zunächst einen Workshop mit den Cronenbergern durchzuführen, werde man festhalten. „Dabei bleiben wir“, verspricht Slawig. Auch die geänderte Haushaltssituation ändere nichts daran. „Wir müssen nicht sofort verkaufen“, sagt Slawig, der weiterhin „sehr gespannt“ sei, welche wirtschaftlichen Lösungen bei einem Workshop präsentiert werden.

Der Heimat- und Bürgerverein wartet unterdessen auf das Ende der Sanierungsarbeiten und will anschließend das Gebäude mit einem Architekten begehen lassen. „Wir wollen sehen, was möglich ist“, sagt Tesche. Der CHBV stellt sich gegen einen Verkauf des „letzten Gebäudes in Cronenberg, das der Stadt gehört“. neuk