Schule und Wirtschaft gehen Hand in Hand

Eine Auszeichnung ehrt das Carl-Fuhlrott-Gymnasium für sein Bemühen um die naturwissenschaftlichen Fächer.

Wuppertal. Wenn von drei Experimenten eines misslingt, könnten Naturwissenschaften im Spiel sein. So war es dann auch, als Schüler und Lehrer am Freitag am Carl-Fuhlrott-Gymnasium demonstrierten, was Chemie kann, wenn sie kann.

Mit der durchaus beachtlichen Quote von zwei gelungenen Versuchen und einer Niete wurde dann gleich auch angedeutet, welche Bereiche die Stärken der Schule ausmachen: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die Anfangsbuchstaben dieser vier Sparten ergeben das Wort MINT, und weil das Gymnasium eben darin überzeugt, wurde es nun von einer Jury zur MINT-Schule erkoren.

Dass eine solche nach Modefarbe und Pfefferminz klingende Auszeichnung vergeben wird, erwächst einem Engpass: Fachkräfte der naturwissenschaftlich-technischen Bereiche werden in Deutschland Mangelware. Die Industrie sieht deshalb den Standort Deutschland gefährdet und möchte Schulen fördern, die bewusst auf MINT setzen.

Das tut das Carl-Fuhlrott-Gymnasium seit seiner Gründung als „Höhere Bürger- und Realschule“ im Jahre 1830, als es bereits darum ging, qualifizierte Schüler für den expandierenden Wirtschaftsstandort Elberfeld heranzuziehen. Carl Fuhlrott, der von 1831 bis 1877 an der Schule unterrichtete, steht als Entdecker des Neandertalers mit seinem guten Namen für den eingeschlagenen Kurs. Seine Nachfolger im Lehrerkollegium gehen den Weg weiter, indem sie Kooperationsverträge mit Wuppertaler Firmen aufgebaut haben: Bayer, Knipex, Coroplast. Diese Partnerschaften galten auch der Jury als förderungswürdig.

Nun ist „MINT“ nur die Hälfte der Auszeichnung, zu der außerdem ein „EC“ für Exzellenz-Center gehört. Schule der Zukunft und Europaschule sind weitere Medaillen des Gymnasiums, das in der gestrigen Feierstunde dann auch eindringlich demonstrierte, wie ernst es der Institution im Bemühen um Europa ist. In immerhin neun Sprachen — darunter sogar Latein — trugen die Schüler vor, wofür das Gymnasium die Auszeichnung erhält.