Schutz vor der Winterkälte: Hotline und Angebote für Obdachlose
Wohnungslose und andere Bedürftige sollen besser über bestehende Hilfen informiert werden.
Wuppertal. Im Januar 2010 wurde ein Obdachloser tot an seiner Schlafstätte unter der Schwelmetalbrücke an der B7 aufgefunden, doch nicht erst seither wird allwinterlich über Schutz und Hilfen für Bedürftige diskutiert.
Mit der Zielformulierung „Kein Mensch darf und soll erfrieren!“ ist das jetzt vorgestellte Kältekonzept der Stadt überschrieben, und es soll über Angebote, Aktivitäten und Funktionen — beispielsweise von Wohnungslosenhilfe, Streetworkarbeit oder Ordnungsamt — informieren.
So ist vorgesehen, Informationskärtchen mit mit Adressen von Anlaufsstellen an Bedürftige auszugeben, Ordnungsamt und Diakonie planen sogenannte „Kältegänge“ mit dem Ziel, Wohnungslose davon zu überzeugen, Übernachtungsstellen aufzusuchen. Die bestehen es für Männer und Frauen: Von 18 bis 8 Uhr ist die Übernachtungsstelle für Männer geöffnet, die für Frauen kann auch tagsüber genutzt werden. Von der Diakonie gibt es zudem spezielle Tagesangebote.
Außerdem ist erstmals eine rund um die Uhr erreichbare Hotline eingerichtet worden, unter der Menschen gemeldet werden können, die in der Kälte hilflos wirken, die auf Bänken, in Hauseingängen, Kleingartenanlagen oder Brücken schlafen. Je nach Uhrzeit kümmern sich Ordnungsamt oder Feuerwehr um die Betroffenen, so die Stadt.
„Wir wollen versuchen, durch Abstimmung der Kollegen in den verschiedenen Bereichen unser Mögliches zu tun“, sagte Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD) jetzt im Sozialausschuss. Dazu gehöre auch, „möglichst auf Betroffene zuzugehen und sie dazu zu bewegen, die vorhandenen Angebote zu nutzen, wenn es richtig kalt wird“. Viele Menschen, die bewusst auf der Straße lebten, würden in strengen Wintern die Risiken unterschätzen.
Deshalb rät die Stadt davon ab, Betroffene mit Schlafsäcken zu versorgen, die nichts gegen e Erfrierungsgefahr ausrichten könnten. Sinnvoller sei es, die Hotline anzurufen, damit der oder die Wohnungslose einen passenden Übernachtungsort finden kann. Stefan Kühn: „Wir haben keinen Mangel an Plätzen.“