Schwebebahn-Fahrt endet mit Geldbuße für US-Touristen
Besucher musste zahlen, weil sein Ticket nicht entwertet war. Die Stadtwerke weisen Kritik am Knöllchen zurück.
Wuppertal. Die Schwebebahn ist nicht nur das zuverlässigste Verkehrsmittel der Welt, sondern auch eine Touristenattraktion. Weil es daheim in Oregon keinen vergleichbaren Skytrain gibt, wollten Emilio Ybarra (21) und seine Mutter Maggy kürzlich Wuppertals Wahrzeichen für eine Fahrt benutzen. Die endete für die beiden US-Touristen, die derzeit in Solingen zu Besuch sind, in der Polizeiwache am Döppersberg.
Gastgeberin Claudia Kaldasch — bei ihr lebte Emilio Ybarra vor zwei Jahren als Austauschschüler — ärgert sich deswegen vor allem über die Ticket-Kontrolleure der Wuppertaler Stadtwerke (WSW). Sie erzählt, dass sich Mutter und Sohn Ybarra an jenem Nachmittag an der Endhaltestelle in Vohwinkel jeweils ein Ticket gezogen hätten. Beide seien von zwei Männern und einer Frau beobachtet aber nicht angesprochen worden. Letzteres hätte den USA-Touristen viel Ärger erspart.
Denn das Trio gab sich in der Schwebebahn als Kontrollteam der WSW zu erkennen. Der Zugriff lohnte sich: Die Ybarras hatten zwar Tickets dabei, diese allerdings vor Fahrtantritt nicht entwertet. Formaljuristisch lautet damit der Vorwurf: Beförderungserschleichung. Die Folge: ein Knöllchen in Höhe von 40 Euro. Außerdem mussten die beiden Touristen mit zur Wache Döppersberg und als Sicherheitsleistung 150 Euro hinterlegen. (Kasten rechts).
Die Geldforderung wurde nur gegen Emilio erhoben. Begründung: Anders als seine Mutter habe der junge US-Amerikaner ja bereits in Deutschland gelebt und kenne sich aus. Das will Gastgeberin Claudia Kaldasch nur bedingt gelten lassen: „Damals hatte Emilio von mir ein Schoko-Ticket bekommen. Da muss man nichts entwerten. Und in Solingen gibt’s keine Schwebebahn.“
Der Vorwurf der Solingerin: Die Kontrolleure hätten doch gesehen, dass da zwei englischsprechende Touristen unterwegs waren. Ein erklärender Satz übers Ticketentwerten, und alles wäre gut gewesen. Das habe man auch gegenüber der Polizei und den Stadtwerken versucht, klar zu machen.
Den vollständigen Text lesen Sie in der Freitagausgabe der WZ Wuppertal.