„Points of View“: Wuppertal in zehn Film-Episoden
Junge Filmemacher haben ihre Sicht auf die Stadt in Kurzfilme gegossen. Das Projekt feiert am Samstag im Cinemaxx Premiere.
Wuppertal. Die Filmstadt Wuppertal wird wieder um eine Episode reicher: Am morgigen Samstag hat im Cinemaxx ein neuer Film Premiere, der unter Federführung von Kim Münster und Mario von Grumbkow die Stadt in unterschiedliche cineastische Blickwinkel rückt. „Points of View“ heißt das Kurzfilmprojekt, in dem zehn junge Filmemacher aus zehn verschiedenen Perspektiven auf die Schwebebahnstadt schauen. „Es sind zehn Episoden“, beschreibt Kim Münster, „von Thriller über Komödie bis Drama ist alles dabei.“
Sie selbst hat einen eher dokumentarischen Beitrag geleistet. „Irgendwann fiel mir mal auf, dass auf Erdbeer- und Spargelfeldern immer nur polnische Helfer arbeiten.“ Jetzt erzählt sie die Geschichte einer polnischen Saisonarbeiterin. „Meine erste Regie in fremder Sprache“ — bereits 16-jährig hatte die inzwischen 31-jährige Jung-Mutter ihre erste Filmarbeit abgeliefert. „Mit dem Medienprojekt fing alles an.“ Bei der Arbeit zu „Vorstadtkrokodile 3“ vor einigen Jahren traf sie dann Mario von Grumbkow.
„Wir haben uns gleich gut verstanden“ — und dass die Zusammenarbeit funktioniert, hatten sie bei einigen kleinen Projekten auch schnell festgestellt. „Also entwickelten wir die Idee zu den ‚Blickwinkeln‘“, erinnert sich von Grumbkow (24). Fast zwei Jahre dauerte es, genügend Gelder zusammenzubekommen, um das Filmprojekt realisieren zu können. Vor einem Jahr wurde die Produktionsfirma Vollbild e.V. gegründet. Beide haben noch viel vor. „Für mich hat es nie einen ‚Plan B‘ gegeben“, beschreibt Kim Münster ihre Leidenschaft für den Film. „Ich hatte schon früh Blut geleckt. Und es gab nie eine Alternative.“ Menschen und gerne Gesellschaftskritisches sind Themen, die sie bewegen.
Auch für Mario von Grumbkow, bei Points of View als Produzent verantwortlich, heißt die bevorzugte Zukunft Film. Nachdem er im vergangenen Jahr ein Regiepraktikum in München absolvierte, hat er sich jetzt an der Kunsthochschule für Medien in Köln beworben — und ist genommen worden. Parallel dazu arbeiten beide gemeinsam an einem weiteren Projekt. „Coming and Going“ beschäftigt sich mit chinesischen Wanderarbeitern. „Wir haben 40 Stunden Material, nun müssen wir sichten und schneiden. Das wird frühestens was für 2014.“