Schwebebahn: Im Mai ist der neue alte Bahnhof fertig
Eine Etappe von vielen: Die Station Völklinger Straße steht bald wieder zur Verfügung — nach historischem Vorbild.
Wuppertal. Der Umbau der Schwebebahn geht jetzt mit Macht in die nächste Runde: Bevor die Station Völklinger Straße zur Verfügung steht — aller Voraussicht nach Ende Mai — beginnen am Montag die Umbauarbeiten in Oberbarmen.
Den Anfang macht dort der Umzug des Busbahnhofs hinter die Wagenhalle, um Platz für eine Montagefläche zu schaffen (siehe Seite 20). Und auch sonst wird hinter den Kulissen unter Hochdruck am millionenschweren Restprogramm gearbeitet — und das nicht immer reibungslos, wie die WSW auf WZ-Nachfrage berichten.
An der Station Völklinger Straße (Gesamtkosten: etwa neun Millionen Euro) stehen nach wie vor die Dacharbeiten aus. Während die Schwebebahn am 5. und 6. Mai sowie am 12. und 13. Mai Pause macht, sollen am Bahnhof unter anderem auch die Signalanlagen montiert werden. Man liege auf dieser Baustelle nach wie vor im Zeit- und Kostenplan, sagt WSW-Sprecher Holger Stephan.
Und wie sieht es bei den 31 neuen Wagen der Schwebebahn aus, die insgesamt gut 122 Millionen Euro kosten werden? Nachdem das Lastenheft mit allen technischen Vorgaben erstellt ist, läuft die Detailplanung — in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Unternehmen Vossloh Kiepe, das den Zuschlag bekommen hat.
Dabei gebe es eine Vielzahl technischer Feinheiten zu beachten, erklärt Stephan — bis hin zur exakten Position einzelner Bedienelemente und Anzeigen: Der Bau einer Straßenbahn sei mit dem einer Schwebebahn nicht zu vergleichen. Den Anfang macht ein Prototyp, der dann erst einmal auf Herz und Nieren getestet werden muss — und das auch auf der Strecke.
Inzwischen haben sich die WSW bei der Ausschreibung des neuen Betriebssystems für einen Anbieter entschieden. Dagegen wird dem Vernehmen nach ein anderer Anbieter klagen. Das an sich sei im Zuge eines Ausschreibungsverfahrens „kein außergewöhnlicher Vorgang“. Ob die Klage des Unternehmens zugelassen wird, soll sich in den nächsten Tagen klären. Inwieweit das den Gesamtzeitplan beeinträchtigt, blieb am Freitag noch offen.
Wie berichtet, ist mit der neuen Generation der Schwebebahnwagen automatisch auch ein neues Betriebssystem verbunden: Um im Zwei-Minuten-Takt mit 31 Wagen grundsätzlich mehr Züge auf die Strecke bringen zu können, soll zum Beispiel die Betriebsspannung von 600 auf 750 Volt erhöht werden.
Doch erst einmal geht es ab Montag in Oberbarmen rund, bevor auch dort während der Sommerferien ohne Zugbetrieb das mit Abstand ehrgeizigste Baupensum seit Jahren erledigt werden soll.