Umfrage Wuppertaler freuen sich über die Rückkehr des Wahrzeichens
Wuppertal · Nicht nur viele Wuppertaler, sondern auch Auswärtige nutzten den ersten Fahrtag der Schwebebahn, um nach langer Pause wieder zu schweben.
Wie sehr den Wuppertalern die Schwebebahn gefehlt hat, wurde am Donnerstag deutlich. Die Bahnen waren auf Anhieb wieder voll. Die WZ befragte die Fahrgäste an den Haltestellen, wie sie über die Rückkehr des Wuppertaler Wahrzeichens denken.
„Ich wollte im November gerade mit einer Wandergruppe am Landgericht einsteigen, als die Anzeige kam, dass der Fahrbetrieb eingestellt wurde“, sagt Heinz Gilde, der mit seiner Tochter Tina die Rückkehr per Zug aus Düsseldorf in Vohwinkel unterbrach, um mit der Schwebebahn zu fahren. „Ich brauchte wieder das Gefühl der Schwebebahn“, sagt der Elberfelder, der es gut findet, wenn die Taktung in den 2-Minuten-Rhythmus geändert wird. Dafür könne er auch noch einmal mit einer kurzen Unterbrechung leben.
„Ich bin total froh, dass sie wieder fährt. Die Busse waren für mich kein guter Ersatz. Die waren immer voll und brauchten länger“, sagt Petra Dietze. Der Ersatzverkehr sei eine schlechte Alternative gewesen. Sie hofft, dass die Pause für die Umstellung des Betriebssystems nicht so lange dauern wird.
Die Wuppertaler Schwebebahn fährt wieder
Helga Zwanzig-Graever startete ihre Reise vom Rott aus mit der Schwebebahn (Loher Brücke), bevor sie mit dem Zug weiterfuhr. „Ich fahre selten, wollte aber heute die Gelegenheit nutzen. Sonst hätte ich mir ein Taxi genommen. Es ist aber auch egal, ob man viel oder wenig damit fährt, man freut sich, dass sie wieder unterwegs ist“, sagt die Barmerin.
Auch Herbert Benner ist froh, wieder schneller unterwegs sein zu können als mit den Bussen. „Die Schwebebahn muss halt nicht an einer roten Ampel stehen und steckt gerade zu Hauptverkehrszeiten nicht im Stau fest“, sagt der Vohwinkeler. Allerdings habe seine Enkeltochter Mila den „Schwuppi“ noch mehr vermisst und schon am Vormittag mehrere Runden mit ihrer Mutter durch die Stadt gedreht. „Am Ende sind wir alle froh und glücklich darüber, dass sie wieder fährt. Die Schwebebahn gehört einfach zu unserer Stadt dazu. Allerdings als Verkehrsmittel und nicht als Museumsstück, das irgendwo abgestellt wird“, so der Wuppertaler.
Zu den kritischen Beobachtern der Bahnen und der Haltestellen gehört Franz-Reinhold Diepenbrock, der seit Jahren für größere Pendel-Warnschilder an den Haltestellen kämpft. „Ich freue mich, dass die Bahn wieder fährt. Vor allem finde ich gut, dass nicht nur die unbrauchbaren 5x5 Zentimeter-Schildchen zur Vorsicht beim Ausstieg wegen des Pendelns warnen, sondern überall an den Bahnsteigen 30x20 Zentimeter große Schilder.“
„Wir wollten schon vor einigen Monaten hier in Wuppertal Urlaub machen. Weil die Schwebebahn nicht fuhr, haben wir es gelassen. Als wir jetzt erfuhren, dass sie wieder fährt, wollten wir wenigstens für zwei Tage kommen“, sagen Rainer Köhler und Marie Decroupet, die betonen, dass sie ohne das Wahrzeichen nie in die bergische Metropole gefahren wären. Von dem Wahrzeichen und von der Stadt so begeistert nahmen die Aachener auch gleich einige Souvenirs mit.
Auch für Holger Weißenborn erfüllte sich am Donnerstag ein Kindheitstraum. „Ich wollte schon immer einmal mit der Schwebebahn fahren. Als ich gelesen habe, dass die Schwebebahn erst ab heute fährt, habe ich die Probefahrt mit dem Autohändler extra so terminiert, dass wir meinen Traum erfüllen können“, sagt der Bocholter. „Allerdings hätte ich gedacht, dass es wegen der Neugier der Menschen heute Morgen noch voller gewesen wäre. Dafür ist es jetzt sehr gut gefüllt“, meint Nadine Weißenborn. Das Ehepaar war schon den ganzen Morgen mehrere Runden durch die Stadt geschwebt. Sie waren ebenso begeistert wie viele Einheimische, die glücklich sind, dass „ihre“ Schwebebahn wieder zurück ist.
