Schweinegrippe: Zwei Schüler erzählen von der Quarantäne

Mehr als 30 Menschen dürfen einige Tage ihr Haus nicht verlassen. Viele davon sind Mitschüler des infizierten 17-Jährigen. Sie haben jetzt eigentlich Sommerferien. Die WZ sprach mit zwei Schülern.

Wuppertal. Um 0.30 Uhr wurde die 17-jähriger Klara P. (Name von der Redaktion geändert) gestern morgen vom Klingeln ihres Handys aus dem Schlaf gerissen: Das Wuppertaler Gesundheitsamt informierte sie, dass sie sich möglicherweise mit der Schweinegrippe infiziert hat - am Montag hatte sie noch mit Freunden eine Willkommensparty für ihren Klassenkameraden gefeiert, der an der Grippe erkrankt ist.

"In dem Moment kam mir das wie ein schlechter Scherz vor. Ich dachte, da will mich jemand reinlegen", sagt Klara, die immer noch schockiert ist. "Körperlich geht es mir gut, aber ich habe echt Angst und muss die ganze Zeit daran denken." Bis einschließlich Montag muss sie zu Hause in Quarantäne bleiben: Sie darf das Haus nicht verlassen und keinen Besuch empfangen.

Auch Michael K.(17) gehört zu den Quarantäne-Schülern des Carl-Duisberg-Gymnasiums. Er hatte den Neuseeland-Heimkehrer erst am Mittwoch in der Schule getroffen. Gestern Mittag wurde dann auch er vom Gesundheitsamt angerufen. "Erst mal hab ich gelacht", sagt er, "Man glaubt es ja nicht: Plötzlich ist man mitten im Geschehen."

Die meiste Zeit sitzt er jetzt in seinem Zimmer, mit dem Telefon am Ohr: Die Quarantäne-Schüler halten sich gegenseitig ständig auf dem Laufenden. "Ich hoffe einfach, dass es halb so wild ist", sagt Michael. Er hat mit Galgenhumor eine Internetgruppe gegründet: "Schweinegrippe on tour".