Schwimmer verärgert Schwimmoper bleibt bis Februar geschlossen
Elberfeld · Um Regressansprüche aus der Zeit der Sanierung 2007 bis 2010 aufrecht zu erhalten, muss die Stadt einige Arbeiten noch in diesem Jahr beginnen. Darunter leiden müssen zunächst Wuppertals Schwimmer.
Die Schwimmoper legt eine lange Zwangspause ein. Am kommenden Freitag, 18 Uhr, schließt das städtische Hallenbad voraussichtlich bis 10. Februar. Zunächst steht am Wochenende noch eine Veranstaltung an. Ab 2. Dezember beginnt das städtische Gebäudemanagement mit Wartungs- und Sanierungsarbeiten. Ein herber Schlag für alle Badegäste und Vereine, vor allem aber auch für die Schulen.
Leser hatte Jahreskarte
extra für Winter gekauft
„Ich habe mir gerade mit Blick auf die dunkle Jahreszeit eine Zehnerkarte gekauft, um mit meinem kleinen Sohn dort schwimmen zu gehen“, ärgert sich ein WZ-Leser, der seinen Namen nicht öffentlich nennen will. Zwar gebe es auch andere Bäder in Wuppertal, die Schwimmoper biete aber mit als einziges ein Lehrschwimmbecken. „Ich fahre jetzt über die A 46 nach Erkrath, wo es die Stadt schafft, ein großes, sehr gut erreichbares und familienfreundliches Schwimmbad das ganze Jahr über zu betreiben und geöffnet zu halten“, so der Wuppertaler. „Schade, dass Wuppertal seinen Bürgern so etwas nicht bieten kann.“
Die Stadt bedauert die Schließung, sieht aber keine andere Möglichkeit. Mehrere Faktoren kämen zusammen. Normalerweise würden die Sommerferien genutzt, um mehrere Wochen lang Wartungsarbeiten in der Schwimmoper durchzuführen. Doch die geplante Schließung erfolgte in diesem Jahr nur für gut eine Woche, erklärt Michael Kieckbusch, bei der Stadt zuständig für die Bäder. Hintergrund war, dass parallel auch das Schwimmsportleistungszentrum (SSLZ) saniert wurde. Die liegen gebliebenen Arbeiten müssten jetzt nachgeholt werden.
Wegen Rechtsstreits müssen Arbeiten 2018 begonnen werden
Hinzu kommt aber auch, dass bestimmte Arbeiten auf jeden Fall noch in diesem Jahre begonnen werden müssen. Hintergrund ist ein Rechtsstreit, der aus Zeiten der großen Sanierung (2007 bis 2010) herrührt, wie Susanne Thiel vom Gebäudemanagement der Stadt (GMW) erläutert. Um Regressansprüche aufrecht zu erhalten, müsse die Stadt jetzt tätig werden. Konkret gehe es um undichte Stellen in den Becken.
Allerdings sei auch noch einiges anderes zu tun, erklärt Kieckbusch. Das Duschsystem wird zum Beispiel erneuert, dazu baut die Stadt neue Urinale ein. Zudem geht es um sicherheitsrelevante Aspekte: Seit längerem ist die sogenannte Rauchschürze defekt. Dieser Rauchschutzvorhang soll eigentlich heruntergefahren werden, wenn es brennt. Allerdings hilft sich die Stadt derzeit mit einem Provisorium, das im Zuge der Arbeiten endlich beseitigt werden soll. Insgesamt rechnet das GMW mit hohen fünfstelligen Kosten für alle Arbeiten.
„Die Schließung ist natürlich bedauerlich“, sagt Kieckbusch. Zumindest wolle man probieren, in den Weihnachtsferien das SSLZ öfter offen zu halten. Und einen positiven Effekt gebe es, wie Thiel ankündigt: 2019 soll es voraussichtlich keine weitere Zwangspause mehr für die Schwimmoper gehen.