Jubiläum Seerettung: Seit 150 Jahren Hilfe aus dem Wuppertal

Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger feiert in Bremen.

Foto: Peter Neumann

Wuppertal. Ende dieser Woche, von Freitag, 29. Mai, bis Sonntag, 31. Mai, feiert die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Bremen und Bremerhaven ihr 150-jähriges Bestehen. In der Jubiläums-Parade der Rettungsflotte wird auch ein Schwesterschiff des Seenotrettungsbootes „SRB Wuppertal” mitfahren, das nach einer erfolgreichen Spendenaktion am 22. September 2012 auf den Namen unserer Stadt getauft wurde. Das Rettungsboot ist in Maasholm an der Ostsee stationiert.

Am Freitagnachmittag in Bremen und am Samstagmittag in Bremerhaven werden wieder zwei neue Rettungsschiffe getauft. Samstag- und Sonntagnachmittag kann man neue und historische Schiffe befreundeter Rettungsgesellschaften von Großbritannien bis Finnland besichtigen.

Schon in den Gründertagen der DGzRS gab es enge Verbindungen zu Wuppertal. Damals fuhren auf der Nordsee die Rettungsboote Barmen und Elberfeld. Anschaffung und Unterhalt der Stationen wurden damals von sogenannten Binnenbezirksvereinen in den beiden Städten im Wuppertal finanziert.

Auch bei Gründung der DGzRS spielt ein Mann aus dem Wuppertal eine nicht unerhebliche Rolle. Als sich am 29. Mai 1865 in Kiel 120 tatkräftige Männer aus allen Teilen Deutschlands trafen, um die vielen Rettungsvereine entlang der deutschen Küsten zu vereinen, saß August Lammers, der damalige Redakteur der Elberfelder Zeitung, mit am Tisch.

Er hatte ein Jahr zuvor in Bremen Arwed Emminghaus kennengelernt und ein „Freundschaftsbündnis, das nie getrübt wurde” begründet, wie Emminghaus später schrieb.

In einer von Emminghaus verfassten Biografie des Freundes erinnert der Gründer der DGzRS an die Rolle des Wuppertalers in der Gründungsversammlung, in der er „viel mit der Feder geholfen” und ganz offensichtlich in der Zusammenführung, der aus den unterschiedlichen Gebieten des noch nicht vereinigten Landes kommenden Interessenvertreter eine wichtige Rolle gespielt hat.

Arwed Emminghaus notiert: „Lammers, der sich lebhaft an den Vorbereitungen in der Presse beteiligt hatte, war von Elberfeld nach dem Kieler Tage herübergekommen; er erquickte sich nicht nur an der fröhlichen Schaffenskraft, die die Versammlung beseelte, sondern wusste, sie auch zu beleben und zu steigern, etwa drohende Hindernisse zu beseitigen; er beteiligte sich lebhaft an der Feststellung des schriftlich Niederzulegenden.”

Lammers wurde dann auch Mitglied der „Satzungs-Commission” der neuen Gesellschaft.

Zurück in Elberfeld, setzte sich August Lammers für die Bildung von Binnenbezirksvereinen ein. Der Erfolg dieser Tätigkeit lässt sich an den Listen der ersten Spender aus dem Jahr 1866 ablesen, in denen zahlreiche prominente Unternehmerfamilien genannt werden, deren Namen man heute auf Straßenschildern findet - beispielsweise Mittelsten Scheid, Engels und Schuchard in Barmen oder von der Heydt, Neviandt und Simons in Elberfeld. ww