Seiteneinsteiger-Klassen für Migrantenkinder

Lehramtsstudenten der Bergischen Uni unterstützen das Sprachförderprogramm.

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Wuppertal. Im Schuljahr 2013/14 sind 382 schulpflichtige Kinder und Jugendliche aus dem Ausland nach Wuppertal gekommen. Im Vergleich zum Schuljahr 2010/2011 sind das rund 55 Prozent mehr. Um ihnen den Einstieg in den Schulalltag zu erleichtern, gibt es an allen Schulformen in Wuppertal die sogenannten Seiteneinsteiger-Klassen, in denen es besonders um die Sprachförderung geht. Die meisten der insgesamt 27 Seiteneinsteiger-Klasse gibt es an Hauptschulen. Zwei Klassen an Hauptschulen und eine an einer Gesamtschule stehen für nicht-alphabetisierte Schüler zur Verfügung.

Bis zu 20 Schüler werden in eine Seiteneinsteiger-Klasse aufgenommen — allerdings ist der Lernstand und die Sprachkenntnis sehr unterschiedlich. Um auf den Förderbedarf der einzelnen Schüler besser eingehen zu können, gibt es seit 2012 Unterstützung von der Bergischen Universität: Lehramtsstudenten werden in den Klassen als ergänzende Sprachförderkräfte eingesetzt, die Kleingruppen oder einzelne Schüler unterrichten.

Im vergangenen Jahr gab es erstmals auch Unterricht in den Ferien — denn die Zahl der Kinder steigt stetig, so dass es bereits Verzögerungen bei der Einschulung gegeben hat. Laut Stadt haben der Einsatz der Lehramtsstudenten und die Ferienmaßnahmen im Schuljahr 2013/14 Kosten in Höhe von 78 300 Euro verursacht. 48 300 Euro sind kommunale Mittel, 30 000 Euro stammen von der Stadtsparkasse und der Jackstädt-Stiftung.

Die Stadt geht davon aus, dass der Zuzug von schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen eher ansteigen als nachlassen wird — sowohl in Form von Flüchtlingskindern als auch Kindern aus der EU und Drittstaaten. Neben der Betreuung von immer mehr förderbedürftigen Kindern will die Stadt sich auch qualitativ weiterentwickeln und den Lernerfolg in den Sprachförderklassen verbessern — zurzeit arbeiten deshalb Schulaufsicht und Sprachförderkräfte an der Entwicklung von neuen Instrumenten und Formaten.