Seltener Nachwuchs: Zoo freut sich über zwei Bartäffchen
Wuppertal. Es gibt wieder Nachwuchs im Wuppertaler Zoo. Diesmal bedeutend kleiner als die beiden Elefantenbabys Uli und Shawu aber nicht minder von Bedeutung. Denn in freier Wildbahn sind Bartaffen akut vom Aussterben bedroht.
Da freuten sich die Zoomitarbeiter um Zoodirektor Ulrich Schürer besonders über den gleich doppelten Nachwuchs.
„Eigentlich leben Bartaffen im Regenwald in Südwest Indien“, sagt Schürer. Allerdings gibt es dort nur noch rund 3000 Exemplare. In Wuppertal werden sie aber schon seit längerem erfolgreich gezüchtet. Und so kamen am 26. Januar und am 6. Februar die beiden kleinen Äffchen zur Welt. Namen haben sie noch nicht: „Wir wissen noch nicht mal das Geschlecht der beiden. Da ist alles noch versteckt.“, sagt Schürer. Auch fehlt ihnen noch der charakteristische graue Bart im Gesicht aber im Affenhaus sind sie dennoch die Stars.
Dabei hängen sie Momentan noch die meiste Zeit an Mamas Bauch und lassen sich umhertragen. Um sich ordentlich im Fell der Mutter festhalten zu können, haben sie lange Finger. „Die Bartaffen leben in freier Wildbahn auf sehr hohen Bäumen. Da dürfen die Kleinen auf gar keinen Fall runter fallen.“, sagt Schürer.
Wenn sich eines der Affenbabys auf den Weg macht, die Umgebung alleine zu erkunden, dann kann man auch die Funktion des kleines Schwänzchens beobachten — denn an dem zieht die Mutter das Kleine einfach wieder zu sich zurück. Bis zu ein Jahr lang werden die beiden Mütter ihren Nachwuchs noch säugen. Deshalb bekommen die Bartaffen im Moment auch etwas mehr Futter. Es soll schließlich kein Streit um die Nahrung aufkommen.
Aus genetischen Gründen bekam der Zoo im Jahr 2009 ein Bartaffenmännchen aus dem Kölner Zoo mit Namen Patrick. Und der machte sich gleich sehr erfolgreich an die Arbeit. „Ansonsten wäre es hier zu Inzucht gekommen.“, sagt Schürer. Auch jetzt, da die Babys geboren sind, zeigt er sich immer noch verantwortlich und passt gut auf, dass kein Fremder dem Nachwuchs zu nah kommt. Da zeigt er auch schon mal seine eindrucksvollen Zähne.
Im Sommer können die neugierigen Äffchen dann auch das Außengehege erkunden. Im Juni letzten Jahres sind sie nämlich extra in das neue Domizil im Affenhaus umgezogen. Dann werden die Mütter ihre Jungen auch eigenständig auf Entdeckungstour gehen lassen.