Semesterticket: Studenten gegen höheren Preis
Im Internet haben sich mehr als 10 000 Gegner der Preiserhöhung versammelt. Der VRR versucht, zu beschwichtigen.
Wuppertal. Die Aufregung im Internet ist groß: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat Asta-Vertreter von allen betroffenen Unis zu einem Gespräch eingeladen und dabei erläutert, dass das Semesterticket, das Studenten die Fahrt im Personennahverkehr erlaubt, ab dem Sommersemester 2014 teurer wird. Kommuniziert wurde auch die Zahl von 43 Prozent mehr Kosten — die nun für große Empörung sorgt.
Bei Facebook hat die Protestseite „So nicht, VRR“ bereits nach drei Tagen mehr als 10.000 „Likes“ gesammelt. „Semesterticket 43 Prozent teurer?“ steht plakativ über der Seite. Außerdem gibt es bereits die erste Online-Petition, die Nutzer gegen die geplante Preiserhöhung zeichnen können, und eine angemeldete Demo in Duisburg.
Beim VRR zeigt man sich erstaunt über den Protest: Es gebe zwar Pläne für eine Preiserhöhung für das Semesterticket, allerdings bei weitem nicht um 43 Prozent, sagt VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik.
Richtig sei: Aktuelle Fahrgastzählungen hätten ergeben, dass Studenten — etwa durch mehr Anwesenheitspflicht in den Bachelor-Studiengängen — häufiger und länger die Verkehrsmittel des VRR nutzen würden. Um das wirtschaftlich komplett zu kompensieren, wäre eine Erhöhung um 43 Prozent notwendig. „Das hat aber niemand vor“, sagt Tkatzik.
Natürlich könne sie der Entscheidung des Verwaltungsrats am 27. September nicht vorgreifen, aber realistisch sei eine Erhöhung um etwa einen Euro pro Monat — das würde eine zusätzliche Belastung für die Studenten von sechs Euro pro Semester bedeuten.
Obwohl der VRR dies mittlerweile auch auf seiner Facebook-Seite klargestellt hat, wollen die Studenten weiter gegen die Erhöhung vorgehen: Zur Sitzung des Verwaltungsrates in Duisburg am 27. September haben sie eine Demonstration angekündigt, zu der sich bisher 300 Studenten angemeldet haben.