Endlich über die Stärken sprechen, statt Negativ-Schlagzeilen zu machen
Frank R. Witte setzt auf bergische Exzellenzen.
Wuppertal. Frank R. Witte, Geschäftsführer der Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände, ist sich sicher: „Wuppertal und das Bergische müssen sich von den negativen Schlagzeilen verabschieden und endlich über die Stärken sprechen. Und diese Stärken liegen eben auch in den vielen mittelständischen Firmen und ihren Produkten.“
Insbesondere junge Menschen müssten über diese Firmen etwas wissen, damit sie auch im Bergischen Land bleiben und nicht in der gleichen Häufigkeit wie bisher eine Beschäftigung bei den großen Konzernen in Ingolstadt oder München suchen. Immerhin sei der Mittelstand im Bergischen angesichts einer extremen Exportquote ebenfalls international aufgestellt, sehr flexibel, oft in Netzwerken unterwegs — und überdies am langfristigen Erfolg des Unternehmens interessiert statt an Quartalszahlen.
Beispielhaft für die Vorstellung der bergischen Unternehmen, so Witte, sei da das von den bergischen Tageszeitungen Westdeutsche Zeitung, Remscheider General-Anzeiger und Solinger Tageblatt gemeinsam herausgegebene Buch „Bergische Marktführer“, das über 50 führende Unternehmen aus Wuppertal, Solingen und Remscheid berichtet.
Was die Dringlichkeit für die Unternehmen angeht, auf sich aufmerksam zu machen und auch Marketing zu betreiben, sagt Witte: „Jede Firma ist mit Blick auf den demographischen Wandel gut beraten, in die Ausbildung zu investieren.“
Beim Unternehmerkongress im Oktober wird der Unternehmerverband zudem bergische Exzellencen vorstellen. Da geht es zum Beispiel um ein Gesundheitsprogramm für die alternde Belegschaft, die Einrichtung eines Betriebskindergartens und die Einführung einer Innovation (Lärm mit Gegenlärm eindämmen).
Ob sich das Bergische Land derzeit in einer besonderen Phase oder einer besonderen Zeit befindet? Witte blickt da eher auf Deutschland. Das habe seine Hausaufgaben auf dem Arbeitsmarkt gemacht. Weil es den Deutschen aber derzeit so gut gehe, ist Witte zugleich in Sorge vor zu üppig ausfallenden Wahlgeschenken. kuk