Klimaforum untersucht den Städtebau im Bergischen

90 Teilnehmer aus dem Städtedreieck beschäftigten sich mit lokalen Folgen des Klimawandels.

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Wuppertal. Eine Firma hat in einer Hanglage im Bergischen gebaut. Ausgerechnet die Energiezentrale liegt im unteren Teil. Was passiert, wenn die bei Starkregen vollläuft? Und wie kann in einer Siedlung für Bäume gesorgt werden, damit sie im Sommer und bei starker Hitze Schatten spenden? Lokale Fragen wie diese standen am Mittwoch in der Solinger Stadtkirche am Fronhof beim zweiten Bergischen Klimaforum im Mittelpunkt. Zugleich wurden den 90 Teilnehmern aus dem Städtedreieck und der Wissenschaft Ergebnisse des Prozesses „Bestklima“ zu den lokalen Auswirkungen und Handlungsanforderungen vorgestellt.

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Das Klimaforum fand statt, weil der Klimawandel auch für Unternehmen im Bergischen Städtedreieck Herausforderungen mit sich bringt. Das Ziel: Unternehmen sollen sich darauf einstellen, klimabedingte Risiken selbst zu verringern. In der Pause der Konferenz erklärte Solingens Stadtdirektor Hartmut Hoferichter (parteilos), dass die Zusammenarbeit mit Remscheid und Wuppertal in Sachen Klimaschutz bereits seit vier Jahren laufe. Vom Klimaforum erwartete er verlässliche Checklisten und Anregungen für die künftige Bauleitplanung und Ausstattung von Gewerbegebieten. „Bestklima“ umfasst dazu beispielsweise Klimafunktionskarten für die drei Bergischen Großstädte.

Wuppertals Beigeordneter Frank Meyer (SPD) erklärte, dass man schon heute an kleinen Stellschrauben drehen könne. So habe man beim Neubau der B 7 bei der Unterführung ein mögliches Hochwasser angesetzt, wie es alle 50 Jahre vorkomme. „Wir mehr getan, als der Gesetzgerber verlangt.“

Remscheids Beigeordnete Barbara Reul-Nocke (CDU) verwies darauf, dass der Prozess gut angelaufen sei, auch wenn man alle Beteiligten immer wieder sensibilisieren müsse, dass der Klimawandel auch im Städtedreieck zu spüren sei.

Im nächsten Jahr wird es in Remscheid eine dritte Klimakonferenz geben. Es werde wieder um lokale Bezüge gehen. Das Forum wird von der Aachener RWTH begleitet, denn die Ergebnisse aus dem Bergischen sollen zu Leitfäden werden, die bundesweit Kommunen und Regionen als Beispiel gelten sollen, erklärte Andreas Witte vom Aachener Institut für Stadtbauwesen.