Sieben Kinder - Einblick in das Leben einer Großfamilie
Familie Grebe bekam mit der kleinen Esther Teresa das siebte Kind. Ein Einblick in das Leben einer Großfamilie.
Wuppertal. Töchterchen Esther Teresa (0) auf dem Arm von Mama Yvonne Grebe (37) macht ganz schön große Augen. Dabei ist sie den Trubel mit ihren sechs Geschwistern schon fast gewöhnt. Esther Teresa ist das siebte Kind der Familie Grebe aus Barmen. Aber anders, als man vielleicht erwartet, sind Hektik, Stress und Chaos hier selten der Fall.
Mareen (13) ist die Älteste unter den Geschwistern: „Ich finde es richtig schön, so viele Geschwister zu haben, das hat nicht jeder.“ Aber wie sieht ein normaler Tag mit sieben Kindern in der Barmer Maisonettewohnung aus?
„Morgens weckt uns Mama meistens, aber dann helfen wir Großen beim Frühstück. Nach der Schule werden Hausaufgaben gemacht und wir essen zusammen — eigentlich nicht anders als in anderen Familien auch“, so Mareen. Mutter Yvonne sieht es genauso: „Es ist ja nicht so, als hätte ich die sieben Kinder von heute auf morgen gehabt. Man gewöhnt sich mit der Zeit daran, und die Aufgaben sind letztlich dieselben. Nur, dass es mehr Essen, mehr Wäsche, mehr Arbeit ist als gewöhnlich.“
Esther Teresa (0), Phoebe Jasmin (4), Jan Mika (6), Laura (8), Alissa Sophie (10), Ben (11) und Mareen (13) — alle kamen im Abstand von ein bis zwei Jahren zur Welt. „Auch an Schlafentzug kann man sich gewöhnen“, sagt Yvonne. Zum Glück kann sie sich ja mit Ehemann Christian Grebe (36) abwechseln.
Vater Grebe war früher bei der Bundeswehr, seit zehn Jahren arbeitet er unregelmäßig als Grafikdesigner — als talentierter Autodidakt. „Ich wollte gern eine Weiterbildung an einer Akademie machen, aber die kostet Gebühren, die wir uns nicht leisten können. Es gab eine Möglichkeit über das Jobcenter, aber da sind wir auf taube Ohren gestoßen — die wollen nur Akademiker.“ . Aber die Hoffnung gibt er nicht auf: „Es kann ja nicht sein, dass es keinen Weg gibt, wenn ich doch so meine Familie selbst ernähren könnte.“
Bisher erhält die Familie staatliche Unterstützung und kommt damit gut aus. „Man muss halt klare Prioritäten setzen, dann reicht es für den Tagesbedarf aus. Große Sprünge kann man natürlich nicht machen“, so der Familienvater. Doch es reicht, um sich und den Kindern zumindest ab und zu einen kleinen Nordseeurlaub zu gönnen oder Freunde im Ausland zu besuchen.
Dass sie selbst mit anpacken muss, stört Mareen nicht im Geringsten. Sie würde sich sogar über eine achte Schwester freuen. Auch Mutter Yvonne sieht das gelassen: „In unseren Familien sind so viele Kinder schon seit Generationen Tradition, da wird man so hineingeboren. Ich finde das toll, weil die Kinder absolut keine Probleme mit dem Teilen haben und schon früh sehr selbstständig sind. Mein Sohn wird seine Wäsche später sicher selbst waschen können.“