Sind Wuppertals Straßen zu dunkel?

Die Stadt muss 35 Überwege mit Lichttechnik nachrüsten.

Wuppertal. Mit Blick auf die dunkle Jahreszeit gab es im Verkehrsausschuss durchwachsene Nachrichten: Wie berichtet, müssen 35 Fußgänger-Überwege mit Lichttechnik nachgerüstet werden. Das ist das Ergebnis einer Prüfung der Standorte auf Anweisung der Bezirksregierung, soll im Frühjahr 2012 abgeschlossen sein und kostet 180.000 Euro.

Laut Stadt „besteht zwingender Handlungsbedarf“, da die Straßenbeleuchtung an den Überwegen „nicht die geforderte Beleuchtungsgüte“ erfülle. Und weiter: „Bei einem Verkehrsunfall an einem solchen Überweg, bei dem die unzureichende Beleuchtung eine Rolle spielt, wäre die Stadt in der Haftungspflicht.“

Ohne Nachrüstung wären diese Überwege zu schließen. Grundlage war bisher ein Erlass des NRW-Verkehrsministeriums aus dem Jahr 2002: Demnach wurden „Überwege ohne zusätzliche Beleuchtung angeordnet“, obwohl die vorhandene Straßenbeleuchtung die „geforderten lichttechnischen Gütemerkmale nicht erfüllte“, so die Stadt. Diese Praxis habe die Bezirksregierung für hinfällig erklärt.

Unterdessen arbeitet die Stadt an der Erneuerung ihrer Beleuchtung aus Mitteln des Konjunkturpakets II: Wie berichtet, werden 7000 Straßenlampen ersetzt, was der Stadt 180 000 Euro Stromkosten im Jahr ersparen soll. Derzeit werden Hochmastkreuze mit neuen Leuchten versehen, und am Sonnborner Kreuz wird am Ersatzlicht für die abgeschalteten Hochmasten gearbeitet: „Der größte Teil der Fundamente ist erstellt, und viele Masten stehen bereits“, erklärt Stadtsprecherin Martina Eckermann auf WZ-Nachfrage. Bis Dezember erwarte man die Anlieferung von gut 300 Leuchten, die bis Anfang 2012 stadtweit installiert werden sollen. Gesamtkosten: zwei Millionen Euro.

Wann sich die Beleuchtung einschaltet, wird elektronisch entschieden — per Lichtsensor, der sich am Grad der Dämmerung orientiert und Schaltbefehle gibt. An der Grundeinstellung habe man nichts geändert, betont Eckermann. „Allenfalls können sich minimale Abweichungen dadurch ergeben, dass der Sensor über die Jahre hinweg schon mal nachjustiert oder erneuert wird.“

Hinzu komme, dass es Minuten dauern kann, bis moderne Lampen mit voller Kraft arbeiten. Auch werde das Licht nicht mehr gestreut, sondern gezielt verteilt, was jeder Beobachter anders empfinde. Abgesehen davon, dass die Stadt sich bemühe, ihre Lampenschaltung „möglichst eng an den Tageslichtverlauf zu takten, um die teure Energie effizient zu nutzen“, spare man nicht am sicheren Licht.