Ferien-Klassiker Snack im Zoo mit Elefantenblick

Mit der Schwebebahn geht es zum Wuppertaler Zoo. Der grüne Zoo in Wuppertal hat viele Neuigkeiten zu bieten.

Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Ein wenig Geduld mussten die Besucher des Wuppertaler Zoos früher schon aufbringen, wenn sie das Flusspferd Lina zu Gesicht bekommen wollten. Lina, das wusste jedes Wuppertaler Kind, bewohnte ein Haus im Baustil einer Bergischen Villa. Und in dieser Villa gab es ein Wasserbecken, das mit einer trüben Brühe gefüllt war, auf dessen Grund Lina geduldig hockte. Man konnte sie mehr riechen denn sehen. Nur wenn sie zum Luftschnappen einmal kurz auftauchte, durfte der Besucher sicher sein, dass sie nicht schon längst ausgezogen war.

Lina lebt schon lange nicht mehr — denn von der Haltung der Flusspferde hat sich der Wuppertaler Zoo längst verabschiedet. Linas Gehege wurde modernisiert und wird heute für die Tapire und Faultiere genutzt. Nebenan sind die seltenen Okapis untergebracht. Vieles hat sich nicht nur in diesem Revier zum Vorteil von Tieren und Besuchern verändert. Seinen speziellen Charakter hat sich der Wuppertaler Zoo, einer der landschaftlich schönsten Tierparks mit einem mehr als 130 Jahre alten Baumbestand, aber auch in Zeiten des Wandels bewahrt.

Gerade in den Sommerferien lohnt sich der Besuch, denn ein wenig Zeit für einen kompletten Rundgang sollten Eltern und Kinder schon mitbringen. Das liegt vor allem an der bergischen Topographie. Fast 100 Höhenmeter sind vom Eingang bis hinauf zu den Tigern und Löwen am höchsten Punkt der Anlage zu überwinden. Wer den Anstieg abbricht, der versäumt auf den Höhen eine Menge, denn dort sind die Tiger und Löwen untergebracht.

Einmal im Jahr absolvieren trainierte Läufer beim Zoo-Berglauf unter zehn Minuten eine Zoorunde, der ganz normale Zoobesucher — besonders wenn er älter ist oder einen Kinderwagen schiebt — sollte mit zwei bis drei Stunden rechen. Erholungs- und Verschnaufpausen sowie eine kleine Rast im Aquarium, im Affenhaus oder bei den Elefanten sollten einberechnet werden. Belohnt wird der Besucher mit herrlichen Ausblicken und einer gratis Fitness-Einheit.

Dass sich gerade bei kleinen Zoobesuchern schon auf halbem Weg auf Höhe der Seelöwen und Eisbären der erste Hunger meldet, mussten Legionen von Eltern und Großeltern erfahren. Ob das allein am Aufstieg liegt? Früher beschränkte sich das kulinarische Angebot auf Eis, Pommes und Bockwurst in den baufälligen historischen Zoosälen. Seit dem vergangenen Jahr hat der Wuppertaler Zoo mit dem „Okavango“ mehr zu bieten. Die Zoogastronomie liegt am Rande des Elefantengeheges, und von der Terrasse und aus dem Innenraum kann die Elefantenherde beobachtet werden.

Der Wuppertaler Zoo hat sich selbst das Etikett Grüner Zoo verpasst. Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz, früher Zootierarzt, nahm seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren Abschied von einigen Tierarten, um die Lebensqualität anderer zu verbessern. Die historischen Zoosäle sollen zum Fuhlrott-Campus umgebaut werden, der als Standort für ein internationales Tiermedizin-Zentrum vorgesehen ist. Das neue Konzept kommt gut an.
Zu einem perfekten Ausflug in den Zoo gehört die Schwebebahnfahrt. Als die Schwebebahn umgebaut wurde, kamen bis zu 100 000 Besucher im Jahr weniger. Jetzt fährt die Bahn wieder ohne längere Pause und so rechnet der Zoo mit 600 000 Besuchern allein in diesem Jahr.