Sofas und Songs mit Katha Rakete im Zweistein
Das Wuppertaler Duo stellte an der Aue ihr Debütalbum „Narzissmus und Saufen“ vor.
Wuppertal. Wenn es um Sofas und ihre Songs geht, dann haben Katharina „Katha“ Lerch und Christian Dudel bisher nur positive Erfahrungen gemacht: Vor einiger Zeit verlosten die beiden Singer-Songwriter aus dem Tal ein Wohnzimmer-Konzert mit ihrer Combo Katha Rakete. Am Samstagabend stellten sie im Café Zweistein an der Aue in der Reihe Sofa-Unplugged ihr brandneues Debütalbum „Narzissmus und Saufen“ vor.
Zuvor gehörte die Bühne dem 20 Jahre alten Leonard London aus Düsseldorf, dem als Neffe des Kinderliedautoren Volker Rosin die Klampfe praktisch in die Wiege gelegt worden ist. Im Januar kommt seine erste Single auf den Markt. In „Fingertips“ besingt Leonard, wie er seiner damaligen Freundin die Welt auf seinen Fingerspitzen überreicht. „Meine Themen sind Liebe, Gefühle — eben das, wovon ich singen kann, Weltfrieden würde mir doch niemand abkaufen“, sagt der Newcomer. Während London die Angst, jemanden zu verlieren, beschreibt, steigt an der Theke die Aufregung. Katharina Lerch erklärt: „Es sind sehr persönliche Texte, als ob man aus seinem Tagebuch vorliest, da schämst Du Dich schon mal.“ Und genau das macht sie authentisch. Auf einem College-Block-Papier hat die Hobbymusikerin eine Playlist notiert und erzählt, dass sie schon als Kind Songs geschrieben habe.
Seit 2009 tourt Katha Rakete durch die Clubs in der Umgebung. Ihr Genre beschreiben die beiden mit „Acoustic, Singer-Songwriter, Schnulze“ — zutreffend, wie sich zeigt, wenn Lerch mit kräftiger aber zugleich sanfter Stimme im Song „Alles was zählt“ Ballast abwirft — und sich selbst beim Wort nimmt und selbst aus ihrem Tagebuch zitiert. „Wenn Du mal Zeit hast, dann lies mein Tagebuch und dann verbrenn‘ es gleich mit aller Trauer und aller Wut“. Der Rest vom Tag sei schließlich alles, was zähle. Natürlich durfte der Song „Diese einfältige Stadt“, nicht fehlen. „Es ist wie verhext, keiner kommt hier mehr weg“, singt Lerch. Aber warum auch? Dass auch Wuppertal eine sehr lebendige Singer-Songwriter-Szene hat, haben Katha Rakete und Leonard London bewiesen.