Solar-Streit: Anlage kommt auf den Anbau

Die umstrittene Photovoltaikanlage wird auf den Anbau versetzt. Bis Jahresende sollen die Kirchenglocken erneuert werden.

Vohwinkel. Die Photovoltaikanlage kommt weg — und sie bleibt dennoch: Im Streit um die nicht genehmigte Solarstromanlage der Evangelischen Kirchengemeinde Vohwinkel wird nun der Lösungsvorschlag des Petitionsausschusses umgesetzt. Er hatte vorgeschlagen, die Module vom Dach des denkmalgeschützten Gemeindehauses an der Gräfrather Straße auf den rückwärtigen Anbau zu verlagern.

Dies soll nun geschehen, wie von der Gemeinde zu hören ist. „Ab dem 4. Oktober wird das Gerüst aufgebaut“, sagt Baukirchmeister Wilfried Bernert. Mitte kommenden Monats werden dann 63 Module vom vorderen Dachteil auf den Anbau versetzt. Das rückwärtige Dach steht nicht unter Denkmalschutz, bietet allerdings eine geringere Fläche, weswegen der dort befindliche Teil der Photovoltaikanlage ebenfalls umgebaut werden und quasi „zusammenrücken“ muss. Die Arbeiten sollen laut Bernert innerhalb von einer Woche erledigt werden. Der Baukirchmeister schätzt die Kosten auf etwa 12.000 Euro.

Die Versetzung der Module könnte das Ende des fast zwei Jahre währenden Streits bedeuten: Ende 2009 war die Photovoltaikanlage ohne Genehmigung der Unteren Denkmalbehörde auf dem Dach des Gemeindehauses angebracht worden, die Stadt verlangte den Abbau der 60.000- Euro-Anschaffung, wogegen sich die Gemeindeleitung wehrte. Der Streit ging vor Gericht und befasste den Petitionsausschuss, der die Versetzung der Anlage auf den Anbau vorgeschlagen hat.

„Wir sind mit der Lösung zufrieden“, sagte Pfarrer Frank Beyer von der Kirchengemeinde jetzt zu dem Kompromiss. Er bedeute einen geringeren Aufwand als der komplette Abbau der Solarstromanlage.

Die Kosten ihrer Versetzung sind aber nur ein Teil von Ausgaben, die auf die evangelischen Christen im Wuppertaler Westen zukommen: Zurzeit wird die Kapelle auf dem Friedhof Ehrenhainstraße renoviert. Die Fassade erhält nach Sandstrahlung und Anstrich eine frische Optik, außerdem stand die Erneuerung des Hauptwegs auf dem Friedhof an.

Die größte Summe aber wird auf die Kirche Gräfrather Straße entfallen: Bis Ende des Jahres sollen die Glocken instandgesetzt werden. Derzeit funktioniere lediglich eine einzige der insgesamt vier Glocken, berichtet Wilfried Bernert. Der Mechanismus müsse repariert werden, die Glocken überholt — eine Investition von rund 80.000 Euro. „Dafür sind dann aber zu Weihnachten endlich wieder alle Glocken zu hören“, sagt Pfarrer Beyer: „Das Ende der ,evangelischen Stille‘ im Stadtteil.“