Sommerwünsche: Ein Blick hinter die Kulissen des Stadions
Julian (9), begeisterter WSV-Fan, durfte alle Ecken des Stadions besichtigen.
Wuppertal. Julian hat eine Dauerkarte für den Wuppertaler SV. Bei fast jedem Heimspiel sitzt der Neunjährige mit seinem Opa, Rolf Frank, auf der Stadiontribüne in Block U. Das Stadion am Zoo kennt er also eigentlich bestens. Trotzdem gab es für ihn bei einer persönlichen Stadionführung mit Andreas Riedel und Thomas Hornung vom Sport- und Bäderamt der Stadt Wuppertal noch einiges zu entdecken - denn zu einem Stadion gehört viel mehr als nur die Tribünen und das Spielfeld.
Zum Warmwerden darf Julian erst einmal ein paar Elfmeter schießen, Hornung ist der Torwart. Mitten auf dem Platz zu stehen, fühlt sich schon komisch an. Die Tribünen sind zwar leer, aber immerhin 106 mal 68 Meter ist das Spielfeld groß. Es leuchtet strahlend grün - und das bedeutet viel Arbeit. Julian bestaunt die wuchtigen Rasenmäher und das kleine Silo, in dem die Kalkfarbe für die Spielfeldmarkierungen aufbewahrt wird. 14 Sprinkler-Düsen sorgen dafür, dass der Rasen bewässert wird. "Wir mähen bis zu dreimal in der Woche", sagt Riedel. Jedes Mal läuft er mehr als acht Kilometer über das große Spielfeld.
Julian brennt indessen schon darauf, die Spielerkabinen zu sehen. Bei einer Privatführung mit dem WSV-Spieler Davide Leikauf darf er sich den Massageraum, die Kabine und den Ruheraum anschauen. "Die stinkt", kommentiert er die Kammer, in der die Spieler ihre Fußballschuhe aufbewahren. Toll findet er hingegen die Whirlpools, in denen sich die Fußballer nach Spielen entspannen. "Ich hätte nicht gedacht, dass die zwei Becken und eine Sauna haben", staunt er.
Ansonsten ist Julian eher still. Zu viele neue Eindrücke prasseln auf ihn herein. In einem Schrank lagern ein Dutzend Funkgeräte für die Stadion-Ordner. An einer einzigen Schalttafel kann man die Lichter in allen Räumen des Stadions bedienen. Die Polizei beobachtet in ihrer Leitstelle mit zwei Bildschirmen und vielen Kameras jeden Stadionwinkel.
Auch den VIP-Bereich des Stadions bekommt Julian sonst nicht zu Gesicht. In der Halbzeitpause thronen hier die Ehrengäste auf weißen Barhockern. Solchen Luxus braucht Julian nicht. Sein größter Wunsch geht im kahlen Flur in Erfüllung: Er wird von Cheftrainer Uwe Fuchs persönlich begrüßt. Ehrfürchtig gibt Julian ihm die Hand. Bei seinem nächsten Stadionbesuch wird er wohl einiges mit anderen Augen sehen. Ebenso sein Opa, der bei der Führung dabei war - und mindestens so interessiert wie sein Enkel nachgefragt hat.