Wuppertal Sonnborn wächst — Bürgerverein ist optimistisch
Sonnborn · Der Vorsitzende begrüßt die Bauprojekte. An der alten Brache wird die Kirchengemeinde nun doch wieder Mieter im Quartierszentrum.
. Es tut sich einiges in Sonnborn: An der oberen Kirchhofstraße sind die Bagger schon seit längerem im Einsatz für das neue Wohngebiet Zooterrassen. Und an der Alten Dorfstraße haben die Arbeiten für das Genossenschafts-Wohnprojekt endlich begonnen. Ruhig ist es noch auf dem Brachgelände gegenüber der Sparkasse. Doch für viele im Stadtteil ist das Gemeinschaftsprojekt dort, hinter dem vor allem die Lebenshilfe steht, ein ganz entscheidendes. Unter anderem sind eine Kita und behindertengerechte Wohnungen geplant. „Das wird der Eingang zu Sonnborn“, blickt Bernd Udo Hindrichs, Vorsitzender des Bürgervereins voraus.
Vorarbeiten sollen
im Herbst beginnen
Sonnborn wachse wie kaum ein anderes Viertel in der Stadt, sagt er, betont allerdings: „Es darf nicht nur wachsen in neuen Baukörpern und neuen Einwohnern, sondern in ganzheitlicher positiver Quartiersentwicklung.“ Dass die Stadt immer noch keinen Entwicklungsplan in Bezug auf Sonnborn habe, sei in diesem Zusammenhang kritisch zu sehen.
Gerade für den Bereich an der Sonnborner Hauptkirche soll es deshalb eine Architektur „mit Aha-Effekt“ geben. Jeder, der mit dem Auto, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dann wieder mit der Schwebebahn komme, „soll mit mit Freude und Begeisterung“ die neue Bebauung dort wahrnehmen, teilt Hindrichs seine Erwartungen.
Dass die Entwicklung und Neugestaltung dieser Fläche, die Architektin Anja Schacht plant, „gemessen an der Bedeutung und Größe der Aufgabe noch weitere Planungszeit braucht, ist einfach realistisch und zu akzeptieren“, sagt er. Schließlich warte man seit Jahrzehnten darauf, dass die Brache, „ein Schandfleck für Sonnborn“, verschwinde.
Ursprünglich sollte schon 2018 Baustart sein. Doch nicht zuletzt das Hin und Her rund um die Evangelische Kirchengemeinde, die ebenfalls als Beteiligter mit im Boot sitzt, sorgte für Verzug. Ursprünglicher Plan war, dass die Gemeinde ihr Zentrum etwas oberhalb aufgibt und als Mieter in das neue Zentrum einzieht, dass die Lebenshilfe als Teil des Gesamtprojektes errichtet. Doch dann klinkte sich die Gemeinde aus, wollte auf dem Areal selbst bauen. Anja Schacht wäre dann als Architektin ausgestiegen, weil nach den Vorgaben der Landeskirche ein Wettbewerb hätte ausgeschrieben werden müssen. Nun heißt es allerdings wieder: Rolle rückwärts, alles auf Anfang.
„Wir werden doch Mieter“, erklärt Frank Römpke, Vorsitzender des Presbyteriums. Eigentlich wollte die Gemeinde das Areal des aktuellen Gemeindezentrums direkt nebenan an den Kirchenkreis veräußern, mit dem Erlös den Neubau finanzieren. Das klappe aber nicht, räumt Römpke ein. Die finanziellen Voraussetzungen seien doch nicht gegeben. Das Grundstück wolle man nun „irgendwann an den Markt bringen“, für Wohnbebauung so der Plan, und steige nun wieder in das Lebenshilfe-Projekt ein. Für Anja Schacht, die bekanntlich den Rest des Areals beplant, eine gute Nachricht, „aber wir haben schon Zeit verloren“.
Auch für sie ist das neue Quartierszentrum im „Haus 2“, wie es im Gesamtplan heißt, ein wichtiger Baustein. Die Gemeinde werde dort zwar Hauptnutzer, es soll aber eben dem ganzen Quartier zur Verfügung stehen. Dies hänge auch mit Förderrichtlinien zusammen, denn ein kirchliches Gemeindezentrum allein erhalte keine Zusagen. Schacht ist nun zuversichtlich, Fördermöglichkeiten aufzutun.
Und richtig losgehen soll es auch bald. Im Sommer will sie den ersten Bauantrag einreichen, der Beginn der Vorarbeiten ist für den Herbst geplant, der „richtige“ Baustart, dann für Ende 2019/Anfang 2020.