Sparkurs: Am Sonnborner Kreuz bleiben die Lichter aus
Laut einer Untersuchung spielt die Beleuchtung für die Sicherheit keine Rolle. Abschaltung soll Strom sparen und die Umwelt schonen.
Wuppertal. Am Sonnborner Kreuz bleibt’s auch künftig dunkel. So lautet das Ergebnis der siebenmonatigen Probephase, die am 30. September des vergangenen Jahres mit der Abschaltung der Beleuchtungsmasten von der Stadt in Abstimmung mit der Polizei und dem Landesbetrieb Straßen eingeläutet wurde.
„Die Erfahrungen in den vergangenen Monaten haben bestätigt, dass die Lichtmasten unter Sicherheitsaspekten überhaupt keine Rolle spielen“, erklärt Bau- und Verkehrsdezernent Frank Meyer. Die Abschaltung der bis zu 55 Meter hohen Riesenstrahler habe nicht für ein erhöhtes Unfallaufkommen gesorgt und auch keinerlei andere negative Auswirkungen auf den Verkehr am Autobahnknotenpunkt gehabt.
Durch die Abschaltung dieses „Fossils aus den 1970er Jahren“ (Meyer) will die Stadt jährlich rund 54 000 Euro an Stromkosten einsparen. Allein im Jahr 2009 kostete die Illumination des Sonnborner Kreuzes 60 000 Euro. Daneben soll auch die Umwelt von der Lösung profitieren: Pro Jahr fallen schätzungsweise rund 215 000 Kilogramm weniger CO² an.
Laut Frank Meyer habe es während der Probephase auch in einer anderen Hinsicht positive Erkenntnisse gegeben. „Einige Anlieger des Sonnborner Kreuzes haben sich beim Verkehrsressort für die Abschaltung der Beleuchtungsmasten bedankt“, sagt er: „Schließlich haben die riesigen Masten auch jede Nacht in einige Häuser und Wohnungen im angrenzenden Gebiet gestrahlt.“
Eine notwendige Ersatzbeleuchtung für die bislang vom Kreuz beleuchteten umliegenden Straßen wird nach Angaben der Stadt pro Jahr etwa 6000 Euro an Stromkosten verbrauchen. Die Installierung der Straßenlampen soll noch in diesem Jahr realisiert und mit etwa 120 000 Euro aus Mitteln des Konjunkturprogramms II finanziert werden. Während der siebenmonatigen Versuchszeit wurden die betroffenen Straßen (Am Thurn, Industriestraße, Deutscher Ring, Heinrich-Heine-Straße, Möbeck, Siller Straße, Sonnborner Ufer) mit einer provisorischen Beleuchtung versorgt.
Nachdem nun offiziell feststeht, dass das Sonnborner Kreuz in Zukunft dunkel bleibt, sollen in den nächsten Monaten die Beleuchtungsanlagen nach und nach zurückgebaut und demontiert werden. Meyer: „Der Landesbetrieb Straßen wird diesbezüglich als Eigentümer ein entsprechendes Konzept erarbeiten.“