Spaß stand im Vordergrund – und nicht der Sieg
Behinderte aus NRW kickten am Wochenende in der Sporthalle an der Gathe.
Wuppertal. "Fußball macht mir einfach am meisten Spaß", sagt Javier. So denken auch seine Teammitglieder im Fußballerverein der Troxler-Haus-Werkstätten in Wuppertal. Sie stellen gemeinsam eine der sechs Mannschaften, die am Samstag zum "Fußballturnier mit Menschen mit geistiger Behinderung" zusammenkamen.
Angereist waren die Spieler aus ganz NRW - der BSV Köln, die Lebenshilfe Wermelskirchen, die Maria Hilf NRW aus Gangelt und die Lebenshilfe Monschau. Ausgerichtet wurde das Turnier vom Handicap-Sport-Wuppertal (HSW) in der Sporthalle an der Gathe. Der Verein wurde vor einem Jahr gegründet - mit dem Ziel, Behindertensport zu etablieren. "Dieser Bereich war ein weißer Fleck in Wuppertal", sagt Bernd Engels, erster Vorsitzender des Beirats der Menschen mit Behinderung in Wuppertal. Er ist einer der Hauptinitiatoren bei der Gründung des HSW.
Nun richtete der Verein zum zweiten Mal das Hallenfußballturnier für Menschen mit Behinderung aus. In diesem Jahr allerdings für die B-Mannschaften der Einrichtungen. "Wir haben gemerkt, dass selbst die Trainer von Behindertenmannschaften nur noch die besten Spieler in die Turniere schicken, um einen Sieg nach Hause zu holen. Hier geht es um den Spaß, nicht ums Gewinnen", sagt Abraham Roelofsen, erster Vorsitzender des HSW.
Deswegen lautete das Motto auch: Einen Sieger gibt es nicht - gewonnen haben alle. Das sah man den Spielern an. Sie hatten merklich Spaß an dem Turnier. Und es geht im Behindertenfußball nicht gerade langsamer zur Sache als bei den Profis. Es wird gerannt, geschossen und geschrieen. Männer und Frauen aller Altersklassen von acht bis 40 Jahre.
Die Zuschauer fiebern mit und klatschen Beifall. Für die Zukunft plant der HSW eine jährliche Austragung des Turniers. Im Mai kommt noch ein wichtiges Spiel auf die Mannschaft zu: Sie sind eingeladen nach Polen für ein Fußballturnier mit internationaler Besetzung.