Wuppertal SPD will Helge Lindh für Berlin
Der 39-Jährige soll nach Manfred Zöllmer für Wuppertal in den Bundestag.
Wuppertal. Er soll für Wuppertal nach Berlin: Helge Lindh will SPD-Bundestagsabgeordneter werden, im Wahlkreis 102 Manfred Zöllmer beerben, der im kommenden Jahr aus Altersgründen nicht mehr antritt.
Diesem Ziel ist der 39-Jährige am Samstag ein Stück näher gekommen: Lindh erhielt 94 von 116 gültigen Stimmen der Delegierten beim außerordentlichen Unterbezirksparteitag der Wuppertaler SPD und ließ seine Mitbewerber Thomas Kring aus der Elberfelder Nordstadt (zwölf Stimmen), den Ronsdorfer Andreas Bergert (acht Stimmen) und Uwe Benn aus Beyenburg (zwei Stimmen) hinter sich. Er wolle „die guten Seiten im Menschen zum Klingen bringen“ und ihnen „Gehör verschaffen“, sagt Lindh, der einen „persönlichen Politikstil der Hinwendung“ ankündigte.
Der anhaltende Applaus nach seiner Vorstellungsrede, die Werte wie Mitmenschlichkeit, Würde und Freiheit in den Mittelpunkt stellte, wurde am Samstag nur noch übertroffen vom minutenlangen Klatschen nach der Auszählung der Stimmen.
Das Ergebnis sei zwar nicht unerwartet, „aber in dieser Deutlichkeit doch überraschend“ gewesen, sagte der Vorsitzende des SPD-Unterbezirkes, Heiner Fragemann, zum Votum.
Abgestimmt wurde auch für für den Bundestagswahlkreis 103, der zwar schwerpunktmäßig Remscheid und Solingen umfasst, aber eben auch die Wuppertaler Stadtteile Cronenberg und Ronsdorf. Die Abstimmung wurde quasi zum Heimspiel für den jungen Ronsdorfer Simon Greiß, der 107 Stimmen aus Wuppertal erhielt und sich gegen die Solinger Ingo Schäfer und Helgo Ollmann durchsetzte. „Natürlich muss man erst einmal abwarten, aber ich freue mich natürlich sehr“, sagte der 29-Jährige zur WZ. Wer für den Wuppertaler Süden schlussendlich ins Rennen geht, wird noch entschieden.
Nach dem Unterbezirksparteitag, der Empfehlungen für alle Wahlkreise für die Landtags- und die Bundestagswahl im nächsten Jahr abgab, nahm die Wuppertaler SPD noch die formale Nominierung für den Wahlkreis 102 vor. Zu diesem Wahlkreis gehören alle Stadtteile außer Cronenberg und Ronsdorf. Hier traten die auf dem Parteitag unterlegenen Kandidaten Uwe Benn, Andreas Bergert und Thomas Kring nicht mehr an. Helge Lindh wurde daraufhin mit 92 Prozent der Stimmen zum Kandidaten der SPD für die Bundestagswahl gewählt.
„Er bedankte sich bei den Delegierten für das überzeugende Votum und versprach, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, den Wahlkreis wieder für die SPD zu gewinnen“, heißt es dazu in einer Mitteilung der SPD: „Der begeisterte Beifall machte deutlich, dass er dabei auf die volle Unterstützung seiner Partei zählen kann.“
Die formale Kandidatenaufstellung für den gemeinsamen Bundestagswahlkreis der Stadtteile Cronenberg und Ronsdorf mit Solingen und Remscheid erfolgt am 29. September. Die Landtagskandidaten werden im November aufgestellt.