Wuppertal Studentenbuden gesucht: Wohnheime sind ausgebucht
295 Erstsemester stehen bereits auf der Warteliste des Hochschulsozialwerks.
Wuppertal. Der Wohnungsmarkt für Studenten ist erneut angespannt: Am 1. Oktober beginnt das neue Semester an der Universität. Und wie jedes Jahr suchen zahlreiche Neu-Studenten einen Platz zum Wohnen. Die 1085 Wohnheimplätze sind bereits vergeben, aktuell stehen beim Hochschulsozialwerk 295 künftige Studierende auf der Warteliste. In der Kartei des Hochschul-Sozialwerks finden sich nur noch 69 Privatquartiere. Fritz Berger, Sozialwerk-Geschäftsführer, rechnet mit bis zu 750 Wohnungssuchenden bis zum Semsterstart.
Im letzten Wintersemester waren die Studentenzahlen erstmals auf über 21 000 gestiegen. „Wir erwarte zwar keinen weiteren Anstieg der Erstsemester, die Studentenzahlen insgesamt können zu diesem Wintersemester allerdings noch etwas weiter nach oben klettern“, erklärt Fritz Berger, Geschäftsführer des Hochschul-Sozialwerks. Das wirbt daher darum, weitere Privatquartiere zu melden: „Wir können Eigentümer beraten, was die Studierenden brauchen“, ermutigt Fritz Berger.
Das Sozialwerk habe schon dabei geholfen, ehemalige Büros oder Geschäftslokale umzuwandeln. Als herausragendes Beispiel nennt er das „Weiße Haus“ an der Friedrich-Ebert-Straße. Das ehemalige Gebäude der Firma H.A. Schmitz — Mechanische Band- und Litzen-Fabrik, in dem auch die Junior Uni zwischenzeitlich untergebracht war, beherbergt heute zahlreiche Zimmer und Appartements.
Bei den Wohnheimplätzen hatte das Sozialwerk aktuell rund 100 Plätze weniger zu vergeben. Denn seit dem Frühjahr werden nach und nach die Häuser an der Albert-Einstein-Straße in der Nähe der Unihalle modernisiert. Zwei der fünf Gebäude sind bereits fertig, die übrigen drei sollen im Januar fertig sein. Bewohner wurden zum Teil auf andere Wohnheime umverteilt oder an Privatquartiere vermittelt. „Das war ein Puzzle“, sagt Fritz Berger. Aber sie hätten schon vor Beginn der Maßnahme alle untergebracht gehabt.
Insgesamt sei die Studentenzahlen in den letzten Jahren „rasant gestiegen“, erklärt Fritz Berger. „2006 hatten wir 13 600 Studenten in Wuppertal, jetzt 21 000“, macht er deutlich. Wuppertal habe dabei das Glück, dass der Wohnungsmarkt vergleichsweise aufnahmefähig sei. Zudem sei der Anteil der Pendler mit rund 50 Prozent hoch. Damit die jeweiligen Neu-Ankömmlinge gut unterkommen, sind die Verträge in den Wohnheimen längstens auf drei Jahre begrenzt. Die Zimmer in den Wohnheimen kosten zwischen 187 und 326 Euro im Monat, der Durchschnitt liegt bei 211 Euro.
Bei einer Untersuchung im Jahr 2012 zahlten die Wuppertaler Studenten im Gesamtdurchschnitt 318 Euro inklusive Nebenkosten. Damit war studentisches Wohnen in Wuppertal zwar preiswerter als in Köln, München oder Düsseldorf, aber teurer als in Heidelberg, Bonn oder Münster. In Wohnheimen wohnten 2012 zehn Prozent der Wuppertaler Studenten, jeder dritte lebte noch bei den Eltern.
Die Wohnungssituation werde sich bis zum Semesterstart noch verändern. Denn viele Studenten erhalten erst in diesen Tagen Bescheid, an welcher Hochschule sie angenommen sind. Manche melden sich dann wieder aus der Suchenden-Kartei ab, andere wollen kurzfristig aufgenommen werden. Fritz Berger ermutigt die, denen das Hochschul-Sozialwerk noch nicht helfen konnte, in einiger Zeit erneut nachzufragen: „Im November wird es schon wieder Bewegung geben.“
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