Spenden: Wuppertaler engagieren sich für konkrete Projekte
Caritas, Diakonie und Awo loben anhaltendes Engagement im Tal — reine Geldspenden sind teils jedoch weniger geworden.
Sie helfen Flüchtlingen, in Wuppertal anzukommen, engagieren sich für ihr Quartier, begleiten todkranke Menschen auf ihrem letzten Weg — und sie geben auch eine Menge Geld für gute Zwecke aus: Ehrenamtler und Spender machen Dinge möglich, die ansonsten unmöglich wären.
Begleitet werden sie dabei von kleinen und großen Initiativen, Vereinen, Organisationen, Trägern der Freien Wohlfahrtspflege. Caritas, Diakonie und Awo gehören dazu. Sie verzeichneten für 2017 ein ungebrochen großes ehrenamtliches Engagement in Wuppertal, beispielsweise beim Thema Flüchtlingshilfe — aber insgesamt etwas weniger Sach- und Geldspenden, wie Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg sagt: „Das war 2016 noch anders, als es vor allem darum ging, die ankommenden Menschen zu versorgen.“
Jetzt stehe Integration im Mittelpunkt, beispielsweise durch der Aktion „Neue Nachbarn“, in der sich zwar verstärkt katholische Christen engagierten. „Aber insgesamt sind bei uns Menschen unterschiedlicher Kultur und Religion aktiv sowie auch viele, die sich gar keiner Kirche zugehörig fühlen. Das ist eine Bereicherung und eine große Chance für gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Die Zahl der Ehrenamtler in allen Bereichen sei insgesamt gleich geblieben, glaubt Humburg, „wir haben im Caritasverband zwischen 300 und 400 Ehrenamtler“, schätzt er. Es handele sich um Menschen ganz unterschiedlichen Alters, wenngleich der Anteil der Älteren und der Frauen beispielsweise in der Hospizhilfe hoch sei. „Dort haben wir ein riesengroßes Engagement.“
Besonders rege spendeten die Menschen im Bergischen für das Kinderhospiz Burgholz. Um den Betrieb einschließlich der Betreuung aufrecht zu erhalten, sei jährlich etwa eine Million Euro an Spenden erforderlich. Die Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land wird von der Bethe-Stiftung, dem Caritasverband Wuppertal/Solingen und der Diakonie Wuppertal getragen — viele Menschen nehmen Anteil an der Entwicklung der Einrichtung und wollen helfen.
Dass die Wuppertaler stärker projektbezogen Geld spenden, bestätigt auch Diakoniedirektor Dr. Martin Hamburger. Das sehe man zum Beispiel bei Stichworten wie Wohnungslosigkeit, Kälte oder auch der Aktion Russland-Aidshilfe. „Was Sachspenden angeht, aber auch finanziell, haben wir 2017 einen Rückgang bemerkt.“ Dabei sei gerade beim Thema Flüchtlinge jeder Cent nötig: „Wir brauchen mehrere hunderttausend Euro im Jahr, um die Hilfs- und Beratungstätigkeiten in den verschiedenen Bereichen aufrecht zu erhalten“, verdeutlicht Hamburger, „zum Beispiel die rechtliche Begleitung“. Deshalb sei es wichtig, „die Menschen immer wieder daran zu erinnern, auch zu spenden“. Und dass Geld für Ehrenamt dringend nötwendig ist.
„2017 hat es erneut viel Engagement von Wuppertalern gegeben“, lobt auch Frank Gottsmann, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Wuppertal. So gebe es aus der Flüchtlingshilfe Heckinghausen Sprachkurse, und „mit viel Herzblut werden Menschen unterstützt“. Das geschehe auch in der Arbeit des Quartierbüros Soziale Stadt in Heckinghausen.
2018 geht es der Awo besonders um Spielplätze und Einrichtungen für Familien: „Gerade in den Projekten der altengerechten Quartiersentwicklung in Siebeneick/Eckbusch und Vohwinkel/Höhe wird in 2018 die Unterstützung der Bürger für Bürger fortgesetzt.“
Ganz persönlich am Herzen liegt Frank Gottsmann das Thema Schulsozialarbeit, für deren Fortführung sich tausende Wuppertaler in den vergangenen Jahren mit Demos und anderen Aktionen eingesetzt haben: „Als Sprecher des Aktionsbündnisses für Schulsozialarbeit in Wuppertal spüren wir die Unterstützung der Bürger“, sagt Gottsmann: Wir wollen für alle Schulen endgültig die Schulsozialarbeit — dauerhaft. Das wird 2018 ein Schwerpunkt für uns sein.“