Wuppertal Spendenaktion für das Kinderhospiz

Wenn bis Ostern 150 000 Euro für die Einrichtung zusammenkommen, verdoppelt die Bethe-Stiftung den Betrag.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Der 10. Februar wurde zum bundesweiten Tag der Kinderhospizarbeit ausgerufen. Für das Bergische Kinder- und Jugendhospiz Burgholz soll er der Auftakt zu einer Spendenaktion werden, die insgesamt möglichst 300 000 Euro für die Einrichtung bringen soll. Falls bis Ostern 150 000 Euro an Spenden zusammenkommen, will die Bethe-Stiftung den Betrag auf 300 000 Euro verdoppeln.

Zuwendungen, die auch nötig sind, denn für die Kinder und Jugendlichen dort wird zwar der Pflegesatz von 350 Euro pro Tag gezahlt. Doch für die Unterbringung der Eltern und Geschwister, die das betroffene Kind möglichst lange auf dem Rest seines Lebensweges begleiten sollen, gibt es keine Zuschüsse, wie den Medien auf der gestern im Hospiz an der Kaisereiche im Rahmen einer Pressekonferenz berichtet wurde. „Die Familien sind meist mit den anfallenden Kosten überfordert“, erklärte Kerstin Wülfing, die Geschäftsführerin der Kinderhospiz-Stiftung Bergisch Land. Christoph Humburg, Caritas-Direktor und ehrenamtlicher Vorstand der Stiftung, ergänzte: „Da fallen pro Jahr rund eine Million Euro zusätzliche Kosten an, die durch Spenden eingeworben werden müssen.“

Kerstin Wülfing, Geschäftsführerin

Das Haus ist mit einer Auslastung von 97 Prozent nahezu ständig ausgebucht und nimmt damit eine Spitzenstellung unter den insgesamt 14 Einrichtungen ihrer Art in Deutschland ein. Zum Vorstand der Stiftung gehören neben der Caritas auch die Diakonie, die durch Direktor Martin Hamburger vertreten war, und Shabnam Arzt an, die für die Bethe-Stiftung tätig ist und selbst ein Kind verloren hat.

Im März wird das Bergische Kinder- und Jugendhospiz zwei Jahre alt und erfreut sich großer Akzeptanz bei den betroffenen Familien wie auch in der Bevölkerung, sodass der Stiftungsvorstand wie auch Kerstin Wülfing optimistisch sind, auch in diesem Jahr wieder die entstehenden Kosten aufzubringen. „Rund 20 000 Einzelspenden haben wir seit dem 7,5 Millionen Euro teuren Bau des Hauses zu verzeichnen. Und dabei sind die Großspenden von der Jackstädt-Stiftung, der EDE oder der Bethe-Stiftung ebenso wichtig wie die vielen Kleinspenden“, versichert Martin Hamburger. Kerstin Wülfing fügt hinzu: „Es ist ganz erstaunlich, welche Kreativität Schulklassen und selbst einzelne Kinder und Erwachsene entwickeln, wenn es geht, für das Hospiz zu spenden.“

Die Betreuung der erkrankten Kinder und deren Familien beginnt zwar mit der Diagnose, endet jedoch nicht mit dem Tod des Kindes, sondern umfasst die weitere psychosoziale Trauerbegleitung der Angehörigen. „Dafür sind nicht nur professionelle Kräfte erforderlich, sondern auch aufwändig geschulte Ehrenamtler, die großartige Arbeit leisten“, versichert Hospizleiterin Merle Fells. Wobei der Kostenträger ehrenamtliche Kräfte verlangt, wie Gerhard Metzger vom Stiftungsvorstand erklärt. „Wir sind ein Leuchtturm-Projekt, aber wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen“, appelliert Christoph Humburg.

kinderhospiz-burgholz.de