Sprockhövel schafft die Hundemarken ab
Der Steuerbescheid reicht als Nachweis aus, dass die Steuer bezahlt wurde.
Sprockhövel. Die Stadt schafft die Hundemarken ab. Das hat der Rat einstimmig beschlossen. Ab sofort müssen für Hunde, die in Sprockhövel angemeldet sind, keine Marken mehr mitgeführt werden. Stephan Sturm, Leiter der Steuerabteilung: „Offiziell gilt das, wenn die Satzung geändert ist. Die wird am Freitag veröffentlicht. Aber wir halten das schon jetzt so.“ Bisher war es eine Ordnungswidrigkeit, wenn man mit einem Hund ohne Marke angetroffen wurde.
Grund für den Ratsbeschluss, der auf einen Vorschlag der Steuerabteilung zurückgeht, ist nicht etwa, Geld einzusparen. Sturm: „Das liegt nur so bei 300 Euro.“ Zumal Sprockhövel bisher auch Dauermarken hatte, die nicht regelmäßig — in Wuppertal etwa alle drei Jahre — ersetzt werden mussten. „Wir hätten aber jetzt neue Marken ordern müssen“, sagt Sturm. „Das war der Anlass.“ Da habe man sich ein Beispiel an Städten wie Wetter genommen, die schon auf Hundemarken verzichten. „Wir sind ja nicht die ersten, die das machen. Wir wollen uns da einfach einen moderneren Anstrich geben“, nennt Sturm den eigentlichen Grund. „Hundemarken haben heute nicht mehr den Sinn, den sie früher einmal hatten.“ Die individuelle Identifizierung der Hunde erfolge ja ohnehin durch einen Mikrochip. Und für den Nachweis, dass man auch Hundesteuer bezahle, reiche der Steuerbescheid völlig aus.
Muss man den Bescheid jetzt immer in der Jackentasche haben, wenn man mit seinem Hund unterwegs ist? „Nein“, sagt Sturm, „wenn man in Sprockhövel tatsächlich kontrolliert werden sollte, dann kann man ihn auch nachreichen“.
Die neue Regelung betrifft rund 2000 Hunde, die in Sprockhövel gemeldet sind. Und weil ja nur die Marke, nicht aber die Hundesteuer abgeschafft wird, gilt weiterhin: Für einen Hund sind im Jahr 108 Euro an die Stadtkasse zu entrichten. Hat man zwei Hunde, bezahlt man für beide jeweils 168 Euro. Die Haltung von drei und mehr Hunden schlägt mit 192 Euro je Hund zu Buche.