Stadt lockt Unternehmen: Neue Jobs senken die Gewerbesteuer
Stadt und Wirtschaft verständigen sich auf den steuerlichen Rahmen für jährlich 500 neue Arbeitsplätze.
Wuppertal. Das Strategiepapier „Wuppertal 2025“ enthält viele Visionen. Eines dieser Schlüsselprojekte ist der sogenannte New Deal — und diese Abmachung ist nun wirklich neu. Denn in einer beispiellosen Vereinbarung zwischen der Stadt und den Arbeitgebern soll der Gewerbesteuerhebesatz sukzessive von aktuell 490 auf später 477 Prozentpunkte sinken. Voraussetzung: Die Wirtschaft schafft pro Jahr 500 neue Arbeitsplätze; bis zum Jahr 2025 sollen es 5000 neue Jobs sein.
Ursprung der Idee: Aus den Reihen der Wirtschaft hieß es, die Unternehmen würden ständig nur gefordert. Ein Entgegenkommen der Stadt sei da ein neuer Weg, sagt auch Kreishandwerksmeister Arnd Krüger. Für seine Branche macht er zudem eine hohe Einstellungsbereitschaft aus. Und die Grundstimmung in der Unternehmerschaft könne durch den New deal deutlich positiver werden.
Ähnlich sieht das der gerade im Amt bestätigte Uni-Rektor Lambert T. Koch: „Beim New Deal in Rahmen von Wuppertal 2025, der mit der Namensgebung nicht umsonst an einen erfolgreichen Umbruch in der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte erinnert, handelt es sich um eine durchaus realistische Idee mit zugleich hoher Signalwirkung. Sie verweist auf eine starke wechselseitige Abhängigkeit im Dreieck von Wohlstand der Bürger, Weichenstellungen der Politik und Folgeentscheidungen der Wirtschaft. Insbesondere Politik und Wirtschaft sind aufeinander angewiesen. Wenn ausreichendes Vertrauen auf allen Seiten da ist, kann sich der Deal am Ende für alle rechnen.
Rolf Volmerig, Chef der Wuppertaler Wirtschaftsförderung, sieht Chancen, Wuppertal für Ansiedlungen attraktiver zu machen. Volmerig spricht von einer für Arbeitnehmer und Unternehmen „idealen Maßnahme“.
Die zusätzlichen Jobs könnten Volmerig zufolge unter anderem in diesen Bereichen entstehen: 1000 durch die neuen Geschäfte am Döppersberg, 500 durch ein Projekt des Jobcenters für den ersten Arbeitsmarkt und etwa 50 durch das China-Engagement.