Wuppertal Stadt mietet saniertes Flüchtlingsheim

An der Albertstraße 9 in Heckinghausen finden bis zu 120 Personen eine Zuflucht.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Am kommenden Dienstag werden 25 Flüchtlinge an der Albertstraße 9 in Heckinghausen einziehen. 100 bis maximal 125 Flüchtlinge kann das innerhalb von drei Monaten komplett renovierte Gebäude bei voller Auslastung einmal aufnehmen. Dass die Unterkunft noch vor den Weihnachtstagen bezogen wird, grenzt an ein kleines Wunder, denn noch vor zwei Monaten flogen die Stadttauben in dem Gebäude ein und aus.

Skeptisch war der städtische Integrationsbeauftragte Jürgen Lemmer, als ihm Sozialdezernent Stefan Kühn im September von den Plänen des Investors Marcel Thomas berichtete, das Haus für die Unterbringung von Flüchtlingen instand zu setzen. Das Gebäude Albertstraße 9 hat eine lange Geschichte als Unterkunft für Asylbewerber. 20 Jahre stand es leer und gammelte vor sich hin. Am Freitag zeigte sich Jürgen Lemmer wie viele weitere Gäste bei der Eröffnung des Hauses beeindruckt von den baulichen Veränderungen.

„Hier sind in den 1960 er und 1980er Jahren bis zu 220 Menschen untergebracht worden. Die Zimmer waren mit vier Asylanten belegt“, erinnert sich Jürgen Lemmer. Das neue Konzept sieht kleinere Einheiten vor. Die Flüchtlinge, die in städtischer Obhut sind, können sich sogar in ihren Zimmern selbst an einer kleinen Kochecke versorgen.

„Das ist eines der Projekte, die mit Liebe zu den Menschen, zu Wuppertal und zum Detail entstanden sind“, lobte Stefan Kühn den Investor Marcel Thomas und dessen Team. Die Stadt mietet die Zimmer an. „An der Albertstraße werden Menschen untergebracht, die gute Aussichten haben, in Deutschland bleiben zu dürfen. Für sie soll das Haus eine Übergangsstation sein, bevor sie in eine gemietete Wohnung ziehen. Kühn dankte der Flüchtlingshilfe Heckinghausen und der evangelischen Kirchengemeinde Barmen Gemarke, die sich bereit erklärt haben, die Bewohner des Hauses zu betreuen.

Marcel Thomas zeigte sich sichtlich erleichtert, dass die knapp gesetzten Fristen eingehalten werden konnten. Er dankte seinen Mitarbeitern für ihren großen Einsatz in den elf Wochen Umbauzeit. „Ich bin sehr stolz, dass wir es geschafft haben. Der Umbau der Nordparkterrassen dauert etwas länger, aber hier ging alles sehr schnell“, sagte Thomas schmunzelnd. 99 Fenster mussten ausgetauscht werden. Geliefert wurde sie in kürzester Zeit von der Wuppertaler Firma MDKM Fenster GmbH. Wobei deren aus Polen stammender Geschäftsführer 1989 an der Albertstraße 9 Zuflucht gefunden hatte. Es schließt sich ein Kreis.