Stadt öffnet die marode Brücke Brändströmstraße wieder
Die Sanierung der Brücke Brändströmstraße ist gescheitert. Ab März 2015 ist eine Spur geöffnet. Neubau ab 2016.
Wuppertal. Die Brücke Brändströmstraße wird ab 2016 neu gebaut. Der Beschluss des Verkehrsausschuss hat auch kurzfristigere Folgen: Ab Anfang März 2015 wird die Brücke einspurig in Richtung der B 7 befahrbar sein. Es handelt sich dabei um eine provisorische Regelung, die bis zum Beginn des Neubaus ab Mitte 2016 gilt. Für Fußgänger wurde die Brücke bereits im Oktober wieder geöffnet.
Der Verkehrsausschuss stoppte mit seinem Beschluss die seit 2013 laufenden Arbeiten zur Sanierung des Bauwerks. Die Verwaltung ist aufgefordert, den Neubau zu planen und die Bauarbeiten mit der Bahn abzustimmen. Ursprünglich sollte die Brücke bei laufendem Bahnverkehr angehoben und repariert werden.
Doch das Vorhaben stand unter keinem guten Stern. Im März 2014 wurde beim Einsturz einer Hilfskonstruktion ein Bauarbeiter getötet, zwei weitere wurden schwer verletzt. Im Juli wurden dann Materialmängel an der Brücke entdeckt. Laut der Stadt weist der verarbeitete Stahl in Teilbereichen eine geringere Güte auf, als in den Bestandsunterlagen vermerkt. Im schlimmsten Fall könnte der Stahl bei einem Anhub der Konstruktion auseinanderreißen. Davon habe man vor den Materialuntersuchungen nicht ausgehen können.
Die Verwaltung hält auch eine Sanierung der Brücke grundsätzlich noch für möglich. „Ein Neubau ist aber die wirtschaftlichste Variante“, sagt Thorsten Warning, Abteilungsleiter Konstruktiver Ingenieurbau der Stadt Wuppertal. Die Haltbarkeit eines Neubaus wird auf 100 Jahre geschätzt, die sanierte Brücke würde maximal 20 Jahre nutzbar sein.
Die Brücke Brändströmstraße wurde in den 1960er Jahren von der Bahn erbaut und ging später in den Besitz der Stadt über. Die Stadt wird deshalb auch die Neubaukosten tragen müssen, die auf knapp zwei Millionen Euro geschätzt werden. „Mit der Bahn ist vereinbart, dass die Brücke ihr Profil behält. Hätten wir höher bauen müssen, dann hätte sich das auf das ganze Umfeld ausgewirkt“, sagt Warning.
310.000 Euro wurden für die missglückte Sanierung ausgegeben. Das Baugerüst soll jetzt zurückgebaut werden, damit ab März eine Fahrspur in Richtung B 7 wieder genutzt werden kann.