Stadt stärkt die Altenpflege

Die städtischen Heime bekommen 300 000 Euro. Damit sollen die Mitarbeiter auf die gestiegenen Anforderungen vorbereitet werden.

Wuppertal. Die Ausgangslage in der Altenhilfe ist nicht gerade günstig: Durch den demografischen Wandel wächst der Bedarf an professioneller Pflege und Betreuung in den Altenpflegeheimen. Gleichzeitig gibt es schon jetzt einen Mangel an Fachkräften. Mit dem Projekt TOP (Teamorientierte Personalentwicklung) sollen die Mitarbeiter der städtischen Wuppertaler Altenpflegeheime gestärkt werden.

Bis 2014 fließen 300 000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds und an Bundesmitteln in die Einrichtungen. Dafür sollen die Mitarbeiter im Alten- und Pflegebereich weitergebildet, gefördert und unterstützt werden. Träger des Förderprogramms sind die DGB-Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände. Neben den Altenpflegeheimen der Stadt Wuppertal sind auch die Altenheime der Stadt Mönchengladbach und das BiG-Bildungsinstitut im Gesundheitswesen aus Essen beteiligt.

„Die Bedingungen in der Pflege sind schwierig, die körperliche wie psychische Belastung ist hoch. Es ist zunehmend zu beobachten, dass die Mitarbeiter früher aus dem Beruf raus müssen“, sagt Ulrich Renziehausen, Betriebsleiter der Altenpflegeheime der Stadt Wuppertal (APH).

Die Zahlen aus den städtischen Einrichtungen sprechen für sich: Das Durchschnittsalter der Bewohner liegt bei 86 Jahren, die Mitarbeiter sind im Schnitt 49 Jahre alt. Viele junge Kollegen würde sich nach kurzer Zeit umorientieren und in andere Berufsfelder wechseln. Deshalb ist es aus Sicht der Stadt unbedingt notwendig, zu handeln. „Das ist ein wichtiges Thema von gesellschaftlicher Relevanz für uns“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn.

Bei dem Programm geht darum die Arbeitsfähigkeit des ohnehin schon knappen Personals zu halten und das Know-How der älteren, erfahrenen Fachkräfte an die jüngere Generation weiterzugeben. Die Qualifizierungen laufen in allen Bereichen und für alle Hierarchiestrukturen. Dabei geht es auch um die Stärkung der Teamarbeit und um sozial-kommunikative Kompetenzen.

„Die Pflegeberufe müssen aufgewertet werden“, fordert Verdi-Geschäftsführerin Grit Genster auch mit Blick auf die schlechte Bezahlung in der Pflege. Längst nicht alle Einrichtungen würden ihre Mitarbeiter wie die städtischen Einrichtungen nach Tarif bezahlen.