Ehrenamt Stadt zeichnet sieben engagierte Wuppertaler aus

Einmal im Jahr werden die „Wuppertaler“ für besondern Einsatz im kulturellen, sozialen oder sportlichen Bereich vergeben.

Christel Auer, Eva Maria Beck, Christine Nordmann, Oberbürgermeister Andreas Mucke (vorne v.l.), Hans Dieter Miß, Helmut Wutke, Andreas Gräwinger und Michael Kühle (hinten v.l.) bei der Feierstunde am Samstag.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Einmal jährlich zeichnet die Stadt Menschen, die sich besonders im Ehrenamt engagieren, mit dem „Wuppertaler“ aus. Im Rahmen einer Feierstunde wurden am Sonntag sieben Personen geehrt.

Andreas Gräwinger wurde in der Kategorie Soziales ausgezeichnet. Seit vielen Jahren engagiert er sich ehrenamtlich für die Gemeindemitglieder der Evangelischen Kirche in Wuppertal. Er war Presbyter und ist ehrenamtlich Mitglied im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Wuppertal. Dort bringt er sich vor allem durch seine Finanzkompetenz ehrenamtlich ein. Besonders engagiert er sich in der Begleitung der evangelischen Krankenhausseelsorge und im Weltcafé der Citykirche in Elberfeld. Zudem vertritt er den Kirchenkreis im Vorstand des Friedhofsverbandes.

Christel Auer wurde in der Kategorie Heimat- und Bürgervereine ausgezeichnet. Ihr ehrenamtliches Engagement begann früh: Schon im jungen Jahren leitete sie einen Altenklub und einen Jugendkreis der reformierten Gemeinde. Seit mehr als zehn Jahren ist sie Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins in Ronsdorf und Mitglied im Ronsdorfer Verschönerungsverein. Bei der Initiative zum Erhalt des Bandwirkers-Bades war sie maßgeblich beteiligt. Zudem unterstützt sie mit dem Kinder- und Jugendfonds benachteiligte Kinder. Der Ronsdorfer Liefersack ist dank Christel Auer und ihrem Team aus Ronsdorf nicht mehr wegzudenken. Die Erlöse kommen sozialen Einrichtungen in Ronsdorf zu Gute.

Christine Nordmann wurde in der Kategorie Umwelt geehrt. Die Innenarchitektin und engagierte Denkmalschützerin hat zusammen mit weiteren Mitstreitern den Verein „Neue Arbeit und Neue Kultur“ gegründet. Dort entstand die Idee der urbanen Gärten. Mit der Eröffnung des ersten Wuppertaler Gemeinschaftsgartens, dem Wandelgarten in der Elberfelder Luisenstraße, hat Christine Nordmann die Initiative für mehr Grün in Wuppertal ergriffen. Bei diesem Projekt steht nicht nur das Gärtnern, sondern der soziale Austausch der Menschen untereinander im Vordergrund. Die Gärten werden zur Begegnungsstätte und zum Erlebnisraum für den Stadtteil. Ein weiteres Projekt von Christine Nordmann ist der „Permakulturhof vorm Eichholz“. Er ist Ausgangspunkt für ehrenamtliche Angebote für Naturerlebnisse und Startpunkt für eine Wanderung in die Gelpe.

Hans Dieter Miß wurde in der Kategorie Soziales ausgezeichnet. Der Internist hat sich auch außerhalb seiner regulären Sprechzeiten für das Wohl der Menschen in Wuppertal eingesetzt. Mit dem Medimobil der Wuppertaler Tafel half er all denjenigen, die ärztliche Versorgung brauchten. Er hat vielen Menschen in seinem eigenen Heim Obdach geboten - besonders Frauen, die von häuslicher Gewalt bedroht waren. Zudem ist er Gründungsmitglied und Schatzmeister des Vereins Refugio Selbsthilfe häusliche Gewalt, wo Frauen ein sicherer Ort geboten wird. Als Schatzmeister des historischen Zentrums leistet er einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung von Wissen über das vergangene Wuppertal. Bei der Flüchtlingshilfe in Uellendahl hat er durch Sprachkurse die Integration der geflüchteten Kinder und Erwachsenen ermöglicht.

Unterstützung für Flüchtlinge, Einsatz für ausgestorbene Fische

Eva-Maria Beck wurde in der Kategorie Soziales geehrt. Die Altenpflegerin engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich bei „Ein Quadratkilometer Bildung“ in Wuppertal. Das von der Freudenberg Stiftung, der Stadt Wuppertal und dem Land NRW initiierte Programm will die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen nachhaltig verbessern. Sie hilft Kindern durch Vorlesen, Sprechen, Malen und Spielen bei der Entwicklung ihrer Sprach- und Lesekompetenzen. Seit 2015 unterstützt sie Kinder aus geflüchteten Familien. Gemeinsam mit anderen Ehrenamtlern betreut sie eine AG im Leseclub der Grundschule Markomannenstraße. Dort begleitet sie Kinder in die Stadtbibliothek und engagiert sich in einer Vorschulgruppe für Kinder ohne Deutschkenntnisse.

Helmut Wuttke wurde in der Kategorie Umwelt ausgezeichnet. Sein großes Thema ist die Fischerei, eng verbunden mit dem Natur- und Gewässerschutz. Er ist seit Jahrzenten Vorstandsmitglied des Bergischen Fischereivereins 1889 und seit vielen Jahren auch Fischereiberater der Stadt Wuppertal. Durch seinen Einsatz war es möglich, ausgestorbene Fischarten wie die Lachse und Meerforellen wieder in der Wupper heimisch zu machen. Das überregional bekannte und bedeutende Bruthaus des Bergischen Fischereivereins, für das er schon Johannes Rau als Schirmherren gewinnen konnte, steht auf seinem Grundstück. Von dort aus wird das gesamte Wuppersystem mit jungen Lachsfischen versorgt. Dutzende Schulklassen, Vereine und andere Gruppen konnten dieses Bruthaus im Laufe der Jahre kostenlos besichtigen.

Michael Kühle wurde in der Kategorie Heimat- und Bürgervereine der Wuppertaler verliehen. Seit mehr als 47 Jahren engagiert er sich als ehrenamtlicher Zugführer. Anfang der 70er Jahre war er erfolgreich daran beteiligt, eine der ersten Museumsbahnen Deutschlands aufzubauen und zu etablieren. Seitdem vermittelt er vielen tausenden Gästen das authentische Gefühl einer Dampflok-Reise. Außerdem ist er aktiver Teil der Wiederbelebung des historischen Bahnhofsgebäudes in Wuppertal-Vohwinkel. Auf seinen Führungen vom Keller bis unter das Dach ermöglicht er einen Einblick hinter die Kulissen - Geschichte zum Anfassen. Im Beirat des Bürgervereins Vohwinkel beteiligt er sich außerdem an der inhaltlichen und organisatorischen Entwicklung der Vereinsaktivitäten im BürgerBahnhof.