Sicherheit Stadthalle führt Abgabepflicht für Jacken und Mäntel ein

Wuppertal · Besucher müssen seit Anfang des Jahres ihre Garderobe abgeben. Grund sind erhöhte Sicherheitsstandards.

Ab sofort muss in der Historischen Stadthalle die Garderobe abgegeben werden.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Wer in diesem Jahr Veranstaltungen der Historischen Stadthalle besucht, sollte etwas mehr Zeit für den Aufenthalt einplanen – zumindest dann, wenn er – wie jetzt in der kälteren Jahreszeit – Jacken oder Mäntel mit sich führt. Seit dem 1. Januar gilt in der Stadthalle die Vorgabe, dass Besucher ihre Jacken und Mäntel sowie Schirme, größere Taschen und Rucksäcke an der Garderobentheke abgeben müssen. Pro Kleidungsstück werden 1,50 Euro berechnet, Taschen kosten 50 Cent extra. Beim Einlass zum Zuschauerraum achten die Mitarbeiter der Stadthalle penibel darauf, dass die entsprechenden Kleidungsstücke auch abgegeben werden. So mancher Besucher muss dann auf dem Weg zu seinem Sitzplatz noch eine Extrarunde zur Garderobentheke einlegen.

Die Stadthalle begründet die Maßnahmen mit einer Erhöhung ihrer Sicherheitsstandards. Bei einer möglichen Evakuierung der Halle müsse das Objekt schnell geräumt werden. Deshalb sei es wichtig, dass keine Kleidungsstücke oder Gegenstände in der Halle seien, die eine Räumung verzögerten oder behinderten, sagt Sprecherin Heike Janssen.

Abgabe der Garderobe kann Einnahmen verbessern

Dass für die Abgabe der Kleidungsstücke, Taschen und Schirme eine Gebühr erhoben werde, sei nötig, weil es sich dabei um eine „kostenintensive Dienstleistung“ handle, die einen personellen Mehraufwand darstelle, betont Janssen. Bislang sei der Zwang zur kostenpflichtigen Abgabe der Gegenstände bei den Besuchern weitgehend positiv aufgenommen worden. Gleichwohl gebe es natürlich auch öfter Gespräche, um zu erklären, warum die Maßnahme nötig ist. Zugleich kann die Stadthalle durch die Pflicht zur Abgabe der Garderobe aber auch ihre Einnahmen etwas verbessern. So konstatierte die zuständige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für den 2018er Jahresabschluss der Trägergesellschaft, dass aus der „operativen Tätigkeit“ der Stadthalle weiterhin „keine nachhaltig positiven Jahresergebnisse“ zu erwarten seien.

Beim Deutschen Bühnenverein hat man Verständnis für das Vorgehen der Stadthalle. Jedes Haus sei zuständig für die Sicherheit und das Freihalten von Fluchtwegen, sagte eine Sprecherin des in Köln ansässigen Verbandes. Bei manchen Theatern oder Opern sei es aber üblich, die Garderobe und weitere Gegenstände gratis zu verwahren. Dann sei die Garderobengebühr eben im Eintrittspreis eingerechnet. Wie streng das jeweilige Haus kontrolliere, ob die Besucher Jacken, Mäntel, Schirme oder Taschen in den Zuschauerraum mitnähmen, liege in der Verantwortung der jeweiligen Einrichtungen.

In den großen Wuppertaler Kultureinrichtungen gibt es da ganz unterschiedliche Regelungen. Auch im Opernhaus muss die Garderobe abgegeben werden, sagt Sprecherin Sara Teckenberg. Hier werden pro Kleidungsstück 1,50 Euro erhoben. Allerdings sind die Kontrollen am Zugang zum Zuschauerraum offenbar nicht ganz so streng wie in der Stadthalle.

Ganz unkompliziert ist dagegen das Verfahren im Theater am Engelsgarten. Dort können die Besucher ihre Mäntel und Jacken auf eigene Verantwortung und gratis an der dem Zuschauerraum vorgelagerten Garderobe aufhängen. Und wer seine Sachen lieber mit auf den Platz nimmt, kann das eben auch machen.