Verkehr Anwohner ärgern sich über Vollsperrung
Katernberg. · Im Zuge der Sanierung wird ein Stück der Hainstraße für vier Wochen nicht befahrbar sein.
Die Hainstraße, die sich am Bethesda-Krankenhaus vorbei bis hinauf zum Westfalenweg schlängelt, ist eine Buckelpiste. Anwohner und Nutzer des Verkehrswegs befürworten deshalb die Sanierung der Straße. Zwei Bauabschnitte wurden bis zum Ende des vergangenen Jahres fertiggestellt. Jetzt, nach der Winterpause, ist die rund 100 Meter lange Strecke von der Einmündung der Straße „Im Lehmbruch“ bis zur Hainstraße 100 an der Reihe. Allerdings wurden die Anwohner von der mit der Ausführung der Bauarbeiten betrauten Firma Kemna Bau aus Neuss informiert, dass es deshalb vom 2. März bis zum 27. März zu einer Vollsperrung des Abschnitts kommen würde.
Das hat zur Folge, dass die Zufahrten zu den Grundstücken, Parkplätzen und Garagen während dieser Zeit nicht möglich sind. Weshalb die Kfz-Nutzer gezwungen sind, sich weitab von ihrer Wohnung einen Parkplatz zu suchen und Einkäufe nach Hause zu tragen.
Das rief allerdings die Anwohner, an ihrer Spitze Reiner Lorenz aus der Hainstraße 98, auf den Plan. „Vier Wochen? Das ist unmöglich“, protestiert der selbständige Fotograf und Grafiker. „Ich habe in meinem Pkw oft umfangreiches, beruflich notwendiges Material zu transportieren. Wenn mir das nicht möglich ist, dann habe ich erhebliche finanzielle Einbußen zu verzeichnen“, so Lorenz. Gleichzeitig fragt er: „Warum reicht da nicht wie beim ersten Bauabschnitt eine Woche Vollsperrung?“
Am 6. März sollen
die Arbeiten weitergehen
Und seinem Nachbar, dem ehemaligen Taxiunternehmer Helmut Ruhrort, will nicht in den Kopf, weshalb nicht halbseitige Straßensperrungen mit Regelung durch zwei Baustellenampeln genügen sollen. „Das ist angeblich zu gefährlich. Aber oben auf der A46 ist doch auch eine Verkehrsführung unmittelbar an der Baustelle vorbei, bei erheblich höherer Geschwindigkeit, möglich. Warum sollte das bei geringem Tempo nicht auch hier in der Hainstraße machbar sein?“ Dabei denkt Ruhrort weniger an sich als an ältere und behinderte Anwohner. „Hier gegenüber wohnt eine etwa 90 Jahre alte Dame, die regelmäßig mit Lebensmitteln versorgt wird. Das ist bei Vollsperrung dann auch nicht mehr möglich. Problematisch wird es auch für die Anwohner Im Lehmbruch, die vier Wochen lang riesige Umwege in Kauf nehmen müssen, wenn sie beispielsweise hinauf zum Westfalenweg kommen wollen.“
Eigentlich sollten die Baumaßnahmen schon am 2. März beginnen, doch es wurde versäumt, die Anwohner und Benutzer der Parkplätze rechtzeitig vom Baubeginn zu informieren. Deshalb zeigen die am Montagmorgen aufgestellten Schilder nun einen Baubeginn am Freitag, 6. März, an. „Das ist doch wirklichkeitsfremd. Die fangen doch nicht am Freitag mit der Arbeit an. Das wird sich bestimmt noch bis Montag hinziehen“, ist sich Helmut Ruhrort sicher.
Doch da widerspricht Bauleiter Hartmut Haase von Kemna Bau. „Nein, wir beginnen tatsächlich am Freitag mit der Straßensanierung“, sagt er auf Anfrage der WZ. Und auf eine E-Mail-Anfrage von Rainer Lorenz wegen der geplanten vierwöchigen Bauzeit und der daraus resultierenden Sperrung hatte Haase beruhigend geantwortet: „Wir sind bemüht, eine ähnlich kurze Bauzeit wie in den vorausgegangenen Bauabschnitten einzuhalten“, räumte aber vorsorglich ein: „Momentan können wir den Wetterverlauf noch nicht abschätzen. Daher haben wir eine vierwöchige Sperrung beantragt. Sollten wir tatsächlich mehrere Tage witterungsbedingt nicht weiterarbeiten können, werden wir vor Ort sicher Lösungen für die Grundstückszufahrt finden.“