Stadtteil trauert um „Vater des Flohmarkts“ Adalbert Jasser
Adalbert Jasser ist mit 89 Jahren gestorben. Er prägte die Vohwinkeler Vereinslandschaft.
Vohwinkel. Er galt als Vater des Vohwinkeler Flohmarktes und war mit seinem Engagement maßgeblich für die Erfolgsgeschichte der Großveranstaltung im Westen Wuppertals verantwortlich. Adalbert Jasser rief 1971 mit einigen Mitstreitern den ersten Vohwinkeler Flohmarkt zunächst im bescheidenen Rahmen ins Leben und machte daraus innerhalb der folgenden Jahre den größten Eintagesflohmarkt der Welt. Anfang des Monats ist der ehemalige langjährige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Vohwinkeler Vereine (AGVV) im Alter von 89 Jahren gestorben. Im Stadtteil hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
„Durch seine ausgleichende Art war es ihm möglich, 54 Vereine über eine so lange Zeit zu führen“, würdigt sein früherer AGVV-Vorstandskollege Volker Hingkeldey das ehrenamtliche Engagement Jassers. Rund 20 Jahre lang hatte dieser den Vorstandsvorsitz der Arbeitsgemeinschaft übernommen. 2007 veröffentlichte Adalbert Jasser mit zahlreichen Originaldokumenten und Fotos ein Buch über den Flohmarkt. Unter dem Titel „Ich erinnere mich — Nachbarschaftsfest und Vohwinkeler Flohmarkt“ entstand ein einzigartiges Zeitdokument. Darin finden sich viele seltene Aufnahmen aus den Anfangstagen des Trödelspektakels. Gerade die frühen Erinnerungen zeigen, dass es die Organisatoren zunächst nicht leicht hatten. „Wir mussten schwer für den Flohmarkt kämpfen“, schrieb Adalbert Jasser damals.
Nach dem Beispiel des Solinger Zöppkesmarktes entstand die Idee zu einer Mischung aus Pariser Flohmarkt und Bergischem Volksfest. Gegen alle Unkenrufe wurde die Veranstaltung schon beim ersten Mal mit über 30 000 Besuchern ein voller Erfolg. In den folgenden Jahren wurde der Flohmarkt bis zur heutigen Größe erweitert. Daran hatte Adalbert Jasser einen entscheidenden Anteil. In seinem Buch berichtet er zahlreiche Anekdoten wie etwa vom CDU-Bundesvorstandsmitglied Rainer Barzel, der für den Flohmarkt im Hubschrauber samt Leibwächter einflog. Für seinen Einsatz erhielt Adalbert Jasser das Bundesverdienstkreuz.